4500 Inhalte gefunden


Quilombolas besetzen Agrarreformbehörde in São Luís und protestieren für Landtitel und gegen Morde

<strong>São Luís.</strong> Etwa 100 Bewohner von Quilombolagemeinschaften – Abkömmlinge entflohener afrikanischer Sklaven – halten die Agrarreformbehörde Incra im Bundesstaat Maranhão seit dem 3.Juni besetzt. Dies berichtet die Tageszeitung <a href="http://www.oimparcial.com.br/app/noticia/urbano/2011/06/05/interna_urbano,82834/quilombolas-ocupam-sede-no-incra-no-maranhao.shtml">O Imparcial</a> auf ihrer Internetseite. Die aus schätzungsweise <a href="http://g1.globo.com/economia/agronegocios/vida-rural/noticia/2011/06/quilombolas-acampam-na-sede-do-incra-em-sao-luis-ma.html">50 Quilombola-Gemeinden</a> stammenden Familien fordern die Anerkennung ihrer verfassungemäß zustehenden Titel auf das Land, das von ihren aus der Sklaverei entflohenen Vorfahren vor Generationen in Besitz genommen und von den Familien seither bewirtschaft wird.<br /><br />
| von Christian Russau

Umweltamt Ibama erteilt Lizenz für Belo Monte und Amnesty International kritisiert Brasília

<strong>Brasília.</strong> Das brasilianische Bundesumweltamt Ibama hat Ende Mai die definitive Baulizenz für das umstrittene Staudammprojekt Belo Monte am Rio Xingu im amazonischen Bundesstaat Pará erteilt, obwohl von den in der urprünglichen Genehmigung als Vorbedingung für den Baubeginn genannten 40 Auflagen elf nicht erfüllt wurden. Dies berichtet die brasilianische Tageszeitung O Globo in <a href="http://oglobo.globo.com/economia/mat/2011/06/02/belo-monte-11-das-40-exigencias-para-instalacao-hidreletrica-nao-foram-cumpridas-dizem-tecnicos-do-ibama-924604287.asp">ihrer Freitagausgabe</a> unter Berufung auf einen Bericht der Fachleute aus dem Umweltamt selbst. Damit wurde mehr als ein Viertel der Auflagen nicht erfüllt. Das Umweltamt Ibama reagierte auf die Vorwürfe und betonte, dass jede Auflage in der entsprechenden Bauphase erfüllt werde.
| von Christian Russau

Leben und Sterben für den Regenwald

<p>Soziale Bewegungen fordern die Aufklärung des Mordes und der Folter an brasilianischen Umweltschützer/innen</p><p>Die Körper von Maria do Espírito Santo da Silva und José Claudio Ribeiro da Silva wurden gestern in Begleitung eines großen Protestmarsches von circa 5000 Menschen im brasilianischen Marabá beigesetzt. Das Paar war am Dienstag, den 24. Mai 2011 aufgrund ihres Engagements für den Waldschutz ermordet worden. Die Tat war in der Gemeinde Maçaranduba in der Nähe des Munizips Nova Ipixuna im Süden des Bundesstaates Pará geschehen. <br /></p>
| von Johanna Below

Linkliste zu "José Cláudio Ribeiro da Silva und Maria do Espírito Santos Silva"

Vergangenen Montag wurde das Ehepaar José Cláudio Ribeiro da Silva und Maria do Espírito Santos Silva in Nova Ipixuna, Marabá / Bundesstaat Pará- erschossen. Die beiden engagierten sich seit Jahren gegen den illegalen Holzeinschlag und wurden seit Jahren bedroht.<br /><br />Hier eine kurze Übersicht der Nachrichten:
| von admin

Umweltschützer-Ehepaar brutal ermordet

Am 24. Mai wurden die beiden Umweltschützer, José Claudio Ribeiro da Silva und seine Ehefrau, Maria do Espírito Santo da Silva,in Nova Ipixuna im amazonischen Bundesstaat Pará mutmaßlich von angeheuerten Killer brutal ermordet. Seit 2008 hatten die beiden Morddrohungen erhalten. Die beiden hatten jüngst die Aktivitäten von illegalen Holzfällern öffentlich gemacht. <br /><br />In einem youtube-Video (auf portugiesisch) spricht José Claudio von seinem möglichen Tod: <a href="http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=78ViguhyTwQ" target="_blank">http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=78ViguhyTwQ</a> <br /><br />Weitere Infos über die menschenverachtende Reaktion im brasilianischen Kongress auf lateinamerika21: <a href="http://amerika21.de/meldung/2011/05/33736/menschenverachtung-kongress" target="_blank">http://amerika21.de/meldung/2011/05/33736/menschenverachtung-kongress<br /></a> <br />
| von Kirsten Bredenbeck

Verabschiedung des Waldgesetzes

<p><strong>Agrarlobby düpiert Präsidentin Rousseff</strong><br /><br />Das brasilianische Abgeordnetenhaus stimmt für mehr Landwirtschaft und weniger Waldschutz. Das ist ein herber Rückschlag für die Staatschefin. </p><p>Im Parlament von Brasília hat Präsidentin Dilma Rousseff in der Nacht zum Mittwoch die erste bittere Niederlage seit ihrem Amtsantritt am 1. Januar erlitten: Mit großer Mehrheit verabschiedeten die Abgeordneten im vierten Anlauf eine Novelle des Waldgesetzes aus dem Jahr 1965. Nach einer zweijährigen Debatte wähnt die Agrarlobby eine Lockerung mit einer weitreichenden Amnestie für Waldzerstörer nun zum Greifen nah. "Die Botschaft ist klar: Wer das Gesetz nicht befolgt, hat einen Vorteil", sagte der Grünenabgeordnete Sarney Filho. <br /><br />Weiter: <a href="http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/agrarlobby-duepiert-praesidentin-roussef/" target="_blank">http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/agrarlobby-duepiert-praesidentin-roussef/</a> <br /><br /></p>
| von Gerhard Dilger - taz

Gentechnik und Agrargifte: Verseuchungsgrad steigt

Während der Regierungszeit Lulas wandelte sich Brasilien zu einem der Länder, in denen die Gentechnik sich am stärksten ausgebreitet hat – bei Soja, Mais und Baumwolle, zukünftig wohl auch bei Reis und Zuckerrohr. An dieser Entwicklung waren Dekrete und Gesetze aus der Regierungs¬zeit Lulas maßgeblich mitbeteiligt, ebenso wie die Lobby der Gentechnik-Konzerne. Der Markt für Gentechnik ist in Brasilien extrem konzentriert und wird von internationalen Konzernen dominiert.
| von admin

Menschenrechtliche Versäumnisse bei Umleitungsprojekt

Ende Februar 2011 legte die brasilianische Menschenrechtsplattform Dhesca Brasil (Plataforma Brasileira de Direitos Humanos Econômicos, Sociais, Culturais e Ambientais, Brasilianische Plattform der wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Menschenrechte) einen Bericht über die von der Ableitung des Rio São Francisco betroffenen Gebiete Petrolina, Santa Maria da Boa Vista und Cabrobó vor. Die Mission hatte im Oktober 2010 stattgefunden. 2008 wurde zwischen Integrationsministerium und Incra ein Abkommen geschlossen, das eine Kompensation der Landverluste aufgrund der Umleitung für die betroffenen Personen und für Landreformsiedlungen vorsieht. Doch zusammenfassend läßt sich die Situation der Gemeinden wie folgt beschreiben: Mangel an Trinkwasser, fehlende Landtitel und Versäumnisse bei der Vermessung von Indigenen- und Quilombola-Land, mangelnde Versorgung mit Schulen und Gesundheitsposten. Zudem klagten die Befragten über fehlende offizielle Informationen über die Regierungspläne. So wurden bspw. die Betroffenen aus der Quilombo-Gemeinschaft Cupira mehrfach beim Integrationsministerium vorstellig, um etwas über das zukünftige Schicksal ihrer Gemeinde in Erfahrung zu bringen, ohne dass sie jemals zu den Verantwortlichen vorgelassen wurden.
| von admin