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Hälfte des brasilianischen Goldhandels aus illegaler Garimpo-Herkunft

Hälfte des brasilianischen Goldhandels aus illegaler Garimpo-Herkunft

Der illegale Abbau von und Handel mit Gold in Amazonien ist wieder einmal groß in den Medien. Eine groß angelegte Polizeiaktion richtete sich vergangene Woche gegen den illegalen Goldabbau und -handel in Brasilien. Den Ermittlungen zufolge hatte das mafiöse Netzwerk innerhalb von zwei Jahren Gold aus illegalen Quellen im Wert von insgesamt 16 Milliarden Reais (derzeit umgerechnet knapp drei Milliarden Euro) gehandelt. Eine neue Studie zeigt zudem auf, dass rund die Hälfte des in Brasilien zwischen 2015 und 2020 geförderten und exportierten Goldes illegaler Herkunft sei: Dabei handele es sich dem Institut Instituto Escolhas zufolge um eine Menge von insgesamt 229 Tonnen Gold in dem Fünfjahreszeitraum. Indessen versprachen die Schweizer Raffinerien, "nicht mit Gold aus indigenen Gebieten des brasilianischen Amazonasgebiets zu handeln und die notwendigen technischen und menschlichen Maßnahmen zu ergreifen, um kein illegales Gold, auch nicht aus Brasilien, anzunehmen, einzuführen oder zu raffinieren, indem sie dieses Gold zurückverfolgen und identifizieren."
| von Christian.russau@fdcl.org
"Rettet die Menschen, die den Wald retten" - Alessandra Korap Munduruku spricht am Brandenburger Tor in Berlin

"Rettet die Menschen, die den Wald retten" - Alessandra Korap Munduruku spricht am Brandenburger Tor in Berlin

Anfang September waren die Umwelt- und Indigenenaktivistin Alessandra Korap Munduruku, die Menschenrechtsanwältin Raione Lima und der indigene Wächter des Waldes Olimpio Guajajara in Berlin zu Gast. Sie sind der Einladung von Misereor, Survival international und der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt gefolgt und berichteten eingänglich von ihrem bedrohlichen Alltag im Amazonasgebiet und als prominente Sprecher*innen für die indigenen Gemeinschaften der Munduruku und Guajajara. Ihr Kampf gilt der Erhaltung des Regenwalds, der Rettung der Flüsse und dem Überleben der indigenen Gemeinschaften im Amazonasgebiet. Für ihren Kampf wurde Alessandra in Berlin mit dem taz-Panter-Preis ausgezeichnet. Ihre Widersacher sind illegale Holzfäller, illegale Goldsucher und die indigenenfeindliche Politik der Regierung unter Präsident Bolsonaro.
| von Darius Ossami und Uta Grunert
Nur wichtig mit Papieren rumfuchteln reicht nicht

Nur wichtig mit Papieren rumfuchteln reicht nicht

Am Tapajós-Fluss geraten Brasiliens Energieausbaupläne ins Stocken, weil Gesetze nicht beachtet werden. Es geht dabei vor allem um die Frage, ob Konsultation bloß Anhörung oder auch Zustimmung bedeutet.
| von Christian Russau