Unterwegs zum FOSPA - Fórum Social Pan-Amazônico in Belém

Ende Juli treffen sich zum 10. Mal Aktivist*innen aus den neun Anrainerländern des Amazonasgebiets Brasilien, Venezuela, Peru, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Guiana, Französich Guiana und Surinam, um sich auszutauschen und im gemeinsamen Kampf gegen Faschimus und Autoritarismus zu bestärken. Es geht um die Verteidigung der Territorien, um Autonomie und Selbstverwaltung indigener Völker und traditioneller Gemeinschaften. Es geht um den gemeinsamen Erhalt und Schutz von Wäldern, Flüssen, Äckern und Städten als Gegenentwurf im Kampf gegen die Zerstörung und Ausbeutung des Amazonasgebiets.
| von Uta Grunert
Unterwegs zum FOSPA - Fórum Social Pan-Amazônico in Belém
FOSPA - Fórum Social Pan-Amazônico

Seit Monaten arbeiten die sozialen Bewegungen und Mitglieder von NGOs in Brasilien an der Programmgestaltung des FOSPA. Es wird ein großes internationales Treffen, Belém wird der Gastgeber für den Event sein, der vom 28.-31.Juli stattfinden wird.

Das Programm findet überwiegend auf dem Universitätsgelände der Universidad Federal de Pará von Belém statt, es wird ein offizielles Programm geben und selbstorganisierte Treffen und Austauschmöglichkeiten. Denn Brasilien befindet sich im Wahlkampf, es gilt, die Abwahl Bolsonaros mit allen Mitteln voranzutreiben. Die Politik und Rhetorik seiner Regierung hat dem Amazonasgebiet und seinen Bewohner*innen geschadet, hat die Zerstörung weiter befeuert. Es gilt, die progressiven Kräfte zu bündeln und für eine bessere Zukunft, für ein Bem Viver einzutreten. Das geht nur gemeinsam.

Das FOSPA wird von den Basisbewegungen auch als Gelegenheit genutzt, sich nach 2 Pandemiejahren endlich wieder im persönlichen Austausch zu begegenen und neue Analysen und Erkenntnisse auszutauschen. Diese Gelegenheit nutzen auch einzelne Besucher*innen aus dem KoBra-Netzwerk, die dabei sein werden.

Die Themenpalette des Forums wird in "Häusern/Casa comuns" organisiert und umfasst Aspekte zur Bedrohung einzelner Flüssen des Amazonasraums, zum Klimawandel und -schutz, zu konkreten Land- und Ressourcenkonflikten sowie Bedrohungsszenarien der Bewohner*innen. Ein Raum wird die Kämpfe und Perspektiven von Frauen (Anden und Amazonas) gegen Unterdrückungsmechanismen beinhalten. Es wird viel um Demokratiefragen und die Eigenständigkeit indigener Völker gehen, um Ernährungssouveränität, um die Wahrung der Menschenrechte im Amazonasraum, um die Einhaltung der ILO 169, um Schutz- und Kontrollmechanismen gegen Entwaldung und deren Durchsetzung. Und schließlich wird die Situation von Quilombolas thematisiert, die neben den Indigenen eine große Gruppe der im Amazonasgebiet lebenden Menschen ausmacht.

Sowohl das Programm, als auch Ergebnisse und Multimediadokumentation sind über die FOSPA Webseite abrufbar, die auch auf Englisch, Französisch oder Spanisch besucht werden kann.