RTB 2019 - Bolsonarismo in Brasilien. Unternehmen und Menschenrechte

Globale Unternehmensverantwortung nach fast einem Jahr Regierung Bolsonaro Referent*innen: Letícia Rangel Tura (FASE Nacional), Marilene Alves de Souza (Dep. Estadual Câmara Legistlativa MG), Klaus Schilder(Misereor), Yvonne Zimmermann (MultiWatch/SOLIFONDS), Katharina Boerlin (MultiWatch/Konzern-verantwortungsinitiative Schweiz), Charles Trocate (MAM), Bruno Langeani (Sou da Paz), Ralf Willinger (Terre Des Hommes Deutschland), Christian Russau (KoBra), Jaqueline Santos (FASE Amazônia), Thomas Fatheuer (KoBra)
  • RTB 2019 - Bolsonarismo in Brasilien. Unternehmen und Menschenrechte
  • 2019-11-08T20:00:00+01:00
  • 2019-11-10T15:00:00+01:00
  • Globale Unternehmensverantwortung nach fast einem Jahr Regierung Bolsonaro Referent*innen: Letícia Rangel Tura (FASE Nacional), Marilene Alves de Souza (Dep. Estadual Câmara Legistlativa MG), Klaus Schilder(Misereor), Yvonne Zimmermann (MultiWatch/SOLIFONDS), Katharina Boerlin (MultiWatch/Konzern-verantwortungsinitiative Schweiz), Charles Trocate (MAM), Bruno Langeani (Sou da Paz), Ralf Willinger (Terre Des Hommes Deutschland), Christian Russau (KoBra), Jaqueline Santos (FASE Amazônia), Thomas Fatheuer (KoBra)
  • Wann 08.11.2019 20:00 bis 10.11.2019 15:00 (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Weimar
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  • Der Runde Tisch Brasilien 2019 war ausgebucht. Mit vielen Gästen aus Brasilien wurde in Weimar intensiv gearbeitet. Die Ergebnisse sind in der Dokumentation zusammengefasst.

     

         

         

        Mit Jair Bolsonaro hat Brasilien derzeit einen Präsidenten, der während seiner gesamten politischen Laufbahn aus seiner Verachtung für Demokratie, Menschenrechte und die Rechte von Minderheiten nie einen Hehl gemacht hat.


        Die Agenda des ersten Amtsjahres ist alarmierend: Soziale Rechte und Minderheitenschutz werden massiv beschnitten. Gewerkschaften, Feminist*innen, LGBTIQ-Aktivist*innen, Vertreter*innen sozialer Bewegungen wie der Landlosenbewegung MST oder der urbanen MTST sowie Indigene und Quilombolas werden zu gesellschaftlichen Feinden erklärt. Keine dieser Gruppen soll der wirtschaftlichen und moralischen Erneuerung des Landes unter der Regierung Bolsonaro im Weg stehen.


        Während die Bewegungen weiter auf die Straße gehen und für den Erhalt ihrer Rechte kämpfen, nimmt die Gewalt zu. Allein in Rio de Janeiro ist in den ersten 100 Tagen der Regierung Bolsonaros die Zahl der von Polizisten Ermordeten um 36% gestiegen.
        Vertreter deutscher Unternehmen haben sich hingegen direkt nach der Wahl positiv zu Bolsonaro geäußert. Das Bundeswirt-schaftsministerium sieht in der brasilianischen Regierung einen verlässlichen Partner. Auch für die Schweiz stellt Brasilien der wichtigste Handelspartner in Lateinamerika dar. Wirtschaftlicher Profit geht häufig mit Entwaldung und ökologischen Schäden einher: Umweltzerstörung und Folgeschäden von Bergbau und agrarindustrieller Produktion - auf Kosten der lokalen Bevölkerung.
        Selbst der Handel mit Waffen und Sicherheitstechnologie nimmt neu Fahrt auf, zumal Bolsonaros Sicherheitspolitik und die Lockerung der Waffengesetze gute Absatzmöglichkeiten versprechen.


        Die hiesige Politik hat erkannt, dass Unternehmensverantwor-tung nicht an den eigenen Landesgrenzen enden darf. Die Regularien dafür sind bislang oft unscharf. Welche Instrumente for-dern wir von Regierungen und Unternehmen im deutschsprachigen Raum in Bezug auf ihren Umgang mit Menschenrechten? Und wo greifen allein transnationale Instrumente?


        Neben fachlichen Impulsen gibt es Gelegenheit für Diskussion, Vernetzung und Austausch. Die Tagung findet zweisprachig statt und wird simultan übersetzt. Eine Kinderbetreuung ist organisiert. Ein Markt der Möglichkeiten bietet Raum für eigene Angebote der Teilnehmer*innen.