Protest gegen ThyssenKrupp-Megaprojekt
	  
	Pressemitteilung Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre *** FDCL *** Kooperation Brasilien *** urgewald
Köln / Berlin / Freiburg / Rottweil, 29.1.2015. ThyssenKrupp muss endlich Verantwortung für die Konsequenzen seiner  Großprojekte übernehmen. Das fordert ein Bündnis von Umwelt- und  Menschenrechtsorganisationen anlässlich der Hauptversammlung des Essener  Stahl- und Rüstungskonzerns am 30. Januar. Im Fokus der Kritik stehen  die gravierenden negativen Folgen mehrerer Investitionen des Konzerns.
Das TKCSA-Stahlwerk in Brasilien hat auch vier Jahre nach Inbetriebnahme keine Betriebsgenehmigung.  „ThyssenKrupp hat es bis heute nicht vermocht, die dringend  eingeforderten Auflagen umzusetzen“, konstatiert Marcos da Costa Melo  von der Organisation KoBra – Kooperation Brasilien, die die Situation der Betroffenen vor Ort in Brasilien seit Jahren eng begleitet. „Der giftige Stahlwerksstaub macht den Anwohnerinnen und Anwohnern noch immer das Leben zur Hölle“, so da Costa Melo. Das belegt eine aktuelle Studie des staatlichen Institutes Fiocruz vom Dezember 2014. Der Konzern weigert sich weiterhin, den klagenden Fischern Entschädigungen zu zahlen –  bereits seit 2006 warten sie darauf. „Die Geschichte von  Missmanagement,  Umweltverschmutzung und Verantwortungslosigkeit beim  brasilianischen Stahlwerk geht weiter. Die Konzernführung muss endlich  Verantwortung übernehmen für die angerichteten Schäden und sich um  schnellstmögliche Schadensbegrenzung kümmern“, fordert Christian Russau  vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.
Auch  beim Thema Rüstung zeigt sich ThyssenKrupp wenig sensibel. Das  TK-Tochterunternehmen ThyssenKrupp Marine Systems hat sich auf  Marineschiffbau spezialisiert und baut zwei Fregatten der Meko-Baureihe für Algerien sowie U-Boote für Singapur. In beiden Ländern kommt es immer wieder zu schweren Menschenrechtsverletzungen.  Des Weiteren lieferte der Konzern im letzten Jahr ein U-Boot an die  israelische Armee, das nach Expertenmeinung von Israel mit nuklear bestückten Marschflugkörpern ausgestattet werden könnte. „Diese Rüstungsexporte sind angesichts der  überaus prekären Menschenrechtssituation im Nahen Osten ein Skandal. Die  Konzernführung sollte das aktuelle Nein der Bundesregierung zu  Rüstungsgeschäften mit Saudi-Arabien zum Anlass nehmen, ihre Exporte in  diese Region komplett zu beenden“, fordert Barbara Happe von der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald. 
Gegen  ein neues Megaprojekt von ThyssenKrupp in der ältesten Stadt  Baden-Württembergs, Rottweil, hat sich eine Gruppe kritischer  Bürger/innen formiert. „Der Bau eines 246 Meter hohen Aufzugstestturms in unserer ländlichen Umgebung ist nicht nachhaltig“,  sagt Ute Bott von der Initiative „Landschaft schützen – Stadtbild  retten! Kein Testturm auf dem Berner Feld!“. Die historische  Stadtsilhouette, die besonderen Denkmäler und die als hochwertig  eingestufte Landschaft seien bereits stark geschädigt. Die Bedenken  sachkundiger Bürger/innen habe man jedoch beim Genehmigungsverfahren  nicht berücksichtigt (siehe http://landschaftschuetzen-stadtbildretten.info/). 
Gegenanträge: www.kritischeaktionaere.de; 
Interviews und Fotos am 30. Januar 2014 ab 8.30 Uhr vor dem RuhrCongress in Bochum.
Kontakt und weitere Informationen:
- Marcos da Costa Melo, KoBra – Kooperation Brasilien
 mobil: 0176 – 55 178 759, dacostamelo@fugehamm.de 
- Christian Russau, Dachverband der Kritischen Aktionäre, mobil: 0171 – 209 5585, christian.russau@fdcl.org
- Barbara Happe, urgewald, mobil: 0172 – 681 4474, barbara@urgewald.de
- Ute Bott, Initiative „Landschaft schützen – Stadtbild retten! Kein Testturm auf dem Berner Feld! Tel. 0741 – 57 688, utebott@web.de
