Solidaritätsbekundung mit den indigenen Völkern gegen den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte

Wir, soziale Bewegungen, Organisationen und Netzwerke der Zivilgesellschaft, versammelt auf dem Seminar ¨Klima und Wald zur Debatte: sind REDD und andere Marktmechanismen die Rettung des Waldes?¨, bekunden unsere Solidarität mit dem Kampf der indigenen Völker und traditionellen Bevölkerungsgruppen vom Xingu-Fluss im Widerstand gegen den Bau des Wasserkraftswerks Belo Monte.
| von Sozialbewegungen

Zu einem Zeitpunkt, an dem sich die internationale Gemeinschaft darauf vorbereitet, im Rahmen der COP 15 in Dänemark Lösungen zur Klimaerwärmung zu debattieren, inklusive Mechanismen für den Walderhalt als Mittel zur Verringerung der Emission von Treibhausgasen, denunzieren wir: Amazonien ist aktuell Ziel großer Infrastrukturprojekte, welche die Degradierung der Umwelt zu verschärfen und das für den Klimawandel verantwortliche Entwicklungsmodell zu stärken drohen.
In diesem Zusammenhang verurteilen wir insbesondere diejenigen Projekte, die auf große Wasserkraftwerke als angeblich saubere, alternative Energiequelle setzen, so im Fall des geplanten Baus des Staudamms Belo Monte am Xingu-Fluss im brasilianischen Bundesstaat Pará. Der offizielle Diskurs zur Legitimierung von Staudammprojekten berücksichtigt nur diejenigen Emissionen, die von der Oberfläche des geplanten Stausees ausgestoßen werden, nicht aber Emissionen, die durch die Turbinen entstehen.  Diese Art von verzerrter Darstellung ist im Fall von Belo Monte noch schwerwiegender als bei anderen geplanten Wasserkraftwerken, was sich durch das geplante enorme Wasservolumen bedingt, das durch die Turbinen fließen soll und dabei höhere Treibhausgasemissionen verursachen wird.
Die in Belo Monte produzierte Energie soll vor allem die Nachfrage großer, energieintensiver Firmen befriedigen, die im Namen des Rohstoffabbaus und – exports zur Zerstörung Amazoniens beitragen. Unterdessen werden ungefähr 11.000 Menschen im Sammelreservat Verde para Sempre im benachbarten Bezirk Porto de Moz ohne Strom bleiben.  Der Bau von Belo Monte wird 13 Munizipien und 18 indigene Siedlungen in Mitleidenschaft ziehen, und stellt daher eine Bedrohung der kulturellen Lebensweise der wirklich am Walderhalt interessierten Bevölkerung wie den indigenen Völker, traditionellen Sammler und Flussanwohner (ribeirinhos) dar, sowie aller BewohnerInnen der ländlichen und städtischen Gebiete der Region. Es handelt sich deshalb um ein potenzielles Umweltverbrechen, welches die soziale und ökologische Dividende vergroessern wird, dessen Gläubiger die Völker Amazoniens sein werden.
In diesem Kontext verurteilen wir ebenfalls die Kriminalisierung der sozialen Bewegungen der Region, die seit mehr als 20 Jahren Widerstand leisten gegen den Bau von Belo Monte, und deren Führungspersönlichkeiten unter einer Zuspitzung von Diffamierungen und Morddrohungen leiden, seitdem sich die Debatte um den Bau des Wasserkraftwerks erneut intensiviert hat.  
Im Ringen um die Bewahrung Amazoniens sind wir mit schwerwiegenden und dringenden Problemen konfrontiert, aber wir können uns nicht von falschen, voreiligen Lösungen täuschen lassen. Nur ein großes Bündnis zwischen den Völkern des Waldes wird in der Lage dazu sein, die Offensive des Großkapitals auf Amazonien aufzuhalten. Belo Monte kommt nicht durch!
Belém, 03 de outubro de 2009
Es unterschreiben:

FASE – SOLIDARIEDADE E EDUCAÇÃO
FAOR -  FORUM DA AMAZÔNIA ORIENTAL
UNIPOP - INSTITUTO UNIVERSIDADE POPULAR
GEAM/UFPA – GRUPO DE ESTUDOS EM CULTURA E EDUCAÇÃO AMBIENTAL
FÓRUM CARAJÁS
IAMAS – INSTITUTO AMAZÔNIA SOLIDARIA E SUSTENTÁVEL
REBRIP – REDE BRASILEIRA PELA INTEGRAÇÃO DOS POVOS
ASSOCIAÇÃO CIVIL TERRA AZUL
SOCIEDADE EM DEFESA DOS DIREITOS SEXUAIS NA AMAZÔNIA
ASSOCIAÇÃO AGORECOLÓGICA TIJUPA
REDE DE AGROECOLOGIA DO MARANHÃO
ARTICULAÇÃO NACIONAL DE AGROECOLOGIA – AMAZÔNIA
STTR – SINDICATO DOS TRABALHADORES E TRABALHADORAS RURAIS DE SANTARÉM
FETRAF – FEDERAÇÃO DOS TRABALHADORES E TRABALHADORAS NA AGRICULTURA FAMILIAR DO BRASIL
FEAB – FEDERAÇÃO DOS ESTUDANTES DE AGRONOMIA DO BRASIL
IDEIAS -  INICIATIVA PARA O DESENVOLVIMENTO SUSTENTÁVEL
APA-TO – ALTERNATIVA PARA PEQUENA AGRICULTURA NO TOCANTINS
APACC – ASSOCIAÇÃO PARAENSE DE APOIO AS COMUNIDADES CARENTES
CNBB NORTE 2 – CONSELHO NACIONAL DO LAICATO DO BRASIL.
MARCHA MUNDIAL DAS MULHERES
GMB – GRUPO DE MULGERES BRASILEIRAS
AMIGOS DA TERRA BRASIL
FÓRUM DAS MULHERES  DA AMAZÔNIA PARAENSE
REDE ALERTA CONTRA O DESERTO VERDE
REDE BRASIL SOBRE INSTITUIÇÕES FINANCEIRAS MULTINACIONAIS
REDE JUBILEU SUL BRASIL
FAOC – FORUM DA AMAZÔNIA OCIDENTAL
MOVIMENTO TAPAJOS VIVO
FORUM DOS MOVIMENTOS SOCIAIS DA BR 163 – PARÁ
MMCC – ITAITUBA
COORDENAÇÃO ESTADUAL DAS COMUNIDADEWS QUILOMBOLAS DO ESPIRITO SANTO
FORMAD
SINDICATO DOS TRABALHADORES E TRABALHADORAS RURAIS DE CAMETÁ
REDE DE MULTIPLICADORES
CNS – CONSELHO NACIONAL DAS POPULAÇÕES EXTRATIVISTAS
NACE – NÚCLEO DE AGROECOLOGIA DO CERRADO
ARPA – ASSOCIAÇÃO REGIONAL DE PRODUTORES AGROECOLÓGICOS
MST – MOVIMENTO DOS TRABALHADORES RURAIS SEM TERRA
TERRA DE DIREITOS
SDDH – SOCIEDEDE PARAENSE DE DEFESA DOS DIREITOS HUMANOS