CPT-Bericht zu Konflikten und Gewalt auf dem Land

Der Gewalt auf dem Land widmet sich auch der jährliche Bericht der Landpastorale CPT-Comissão Pastoral da Terra, der am 28. April lanciert wurde.
| von Yôko Woldering
CPT-Bericht zu Konflikten und Gewalt auf dem Land

Der CPT-Bericht zu Konflikten und Gewalt auf dem Land umfasst Daten zur Gewalt gegen Indigene und traditionelle Völker und Gemeinschaften, zur Gewalt an Frauen, zu Konflikten um Wasser, zur Sklaverei auf dem Land und in der Stadt, zu Morden im Zuge von Landkonflikten, zur Gewalt bei Besetzungen.
Besonders deutlich wird diesmal, dass die Konflikte dort an Intensität und Anzahl zunehmen, wohin sich die Großindustrie und das Agrarbusiness ausbreiten. So ist die Anzahl der vertriebenen Familien im Amazonasgebiet im Gegensatz zum restlichen Land um 76% gestiegen. In der Einleitung des Berichtes heißt es:
Staudämme, Minen, Grundbesitzfälschungen, Holzabbau und Monokulturen (Fisch, Soja, Palmöl, Eukalyptus) breiten sich auf indigenem und quilombola Gebiet sowie auf dem Boden anderer ländlicher Gemeinschaften aus. Die Amazonasregion wird weiterhin als Kolonie betrachtet, Quelle von natürlichen Ressourcen, die Brasilien und der Rest der Welt dort abbauen können.
Was die Sklaverei betrifft, so übersteige die städtische Sklaverei erstmals höher die ländliche, vor allem in der Textil- und Bauindustrie. Dies liege auch an der gestiegenen Überprüfung bestimmter Sektoren.
Die Daten der CPT registrieren 34 Mordopfer, davon drei Frauen, und 241 Opfer von Morddrohungen, davon 40 Frauen. Damit gibt es einen kleinen Rückgang von 36 Mordopfern 2012 auf 34 Mordopfer 2013. Auch die Konflikte und Gewalt gegen Indigene und traditionelle Völker und Gemeinschaften ist leicht zurückgegangen.
In einem Interview mit Adital fasst Antônio Canuto von der Nationalen Vernetzungsstelle der CPT die Landproblematik so zusammen:
Die PT Regierung machte zahlreiche Zugeständnisse, wie beispielsweise die Bolsa Família. Teile der sozialen Bewegungen waren zufrieden und wurden so geschwächt. Aber diese Zugeständnisse entsprechen nicht den wirklichen Notwendigkeiten, wie der Agrarreform, und die Bewegungen greifen nicht frontal an, weil die PT immer noch als Verbündete gesehen wird.
CPT (2013): Conflitos no Campo