Munduruku sagen Nein

Munduruku-Vollversammlung erklärt klares "Nein!" zu Bolsonaro-Gesetzesprojekt PL 191, das Bergbau, Landwirtschaft und Wasserkraftwerke in indigenen Territorien erlauben würde.
| von Christian.russau@fdcl.org
Munduruku sagen Nein
Munduruku setzen sich seit Langem gegen die Vereinnahmung ihres Territoriums zur Wehr. Archivbild 2016 mit der damalien UN-Sonderberichterstatterin für indigene Rechte. Foto: christianrussau

Ende April, vom 24 bis zum 27. April 2021, trafen sich am Oberen Tapajós-Fluss, in der Aldeia WaroApompu über 500 Munduruku, die 140 Munduruku-Gemeinschaften vom Oberen und Mittleren Tapajós sowie vom Unteren Teles Pires-Fluss repräsentieren, so berichtet es der Indigenenmissionsrat CIMI auf seiner Webseite. Die Anwesenden wandten sich in einer gemeinsam verabschiedeten Erklärung gegen die von der Regierung Bolsonaro geplante ökonomische Inwertsetzung indigener Territorien mittels Bergbau, industrieller Landwirtschaft und Wasserkraftwerken.

"Wir wollen das Gesetzesprojekt PL 191/2020 der Bundesregierung von Jair Bolsonaro nicht, das die Ausbeute unserer Territorien um jeden Preis will, ohne uns dazu zu konsultieren und ohne die Zustimmung des Volkes. Diese Projekt des Todes spaltet unser Volk, bringt Gewalt, führt dazu, dass unsere Frauen und Anführer angegriffen werden, die für die Verteidigung unseres Territoriums kämpfen", so die Abschlusserklärung.

In den vergangenen Wochen hatten sich die Konflikte zwischen Goldgräber:innen und Munduruku im Munduruku-Territorium zugespitzt, der Sitz der Frauenvereinigung Wakoborun in Jacareacanga wurde von Goldgräber:innen gestürmt und verwüstet. Das Gesetzesvorhaben PL 191/2020 wird derweil in den verschiedenen zuständigen Kommissionen in Brasília verhandelt.

// christian russau