Amazonien und die Regierung Bolsonaro - Zerstörung und Widerstand

Eine neue Publikation des FDCL. Von Thomas Fatheuer
| von FDCL
Amazonien und die Regierung Bolsonaro - Zerstörung und Widerstand

Im europäischen Sommer 2019 schockierten die Bilder des brennenden Regenwaldes Amazoniens die Welt. Und auch wenn im seit Anfang 2020 die Corona Pandemie alles in den Hintergrund drängte, geht die Zerstörung weiter. Der brennende Regenwald wird längst als globales Problem wahrgenommen, denn ohne die Eindämmung der Entwaldung sind die Klimaziele des Pariser Abkommens genauso wenig zu erreichen wie die Erhaltung der globalen Biodiversität.

Der größte Teil des Amazonaswaldes befindet sich in Brasilien – und wird damit von einer der problematischsten Regierungen der Welt verwaltet: der Regierung des rechtsradikalen Präsidenten Bolsonaro. Aber – auch das ist inzwischen allgemein bekannt – der Amazonas brennt, um Viehweiden und Sojafelder anzulegen. Dies dient nicht der Ernährung der lokalen Bevölkerung, sondern dem Exporte in die urbanen Zentren Brasiliens und in das Ausland. Die Entwaldung ist mit den internationalen Handelsströmen genauso verknüpft wie mit der der Aneignung von Land in Brasilien.

Ende 2017 und Anfang 2019 hat der Autor dieser Publikation in zwei Veröffentlichungen versucht, einen Überblick zu den Ursachen und der Dynamik der Entwaldung zu geben und die Strategien, selbige einzudämmen, zu beleuchten: das Dossier Amazonien: Entwaldung „Entwicklung“ und Widerstand wurde vom FDCL veröffentlicht und Amazonien heute von der Heinrich-Böll-Stiftung. Die hier vorliegende Publikation baut auf diese auf und aktualisiert sie. Der Schwerpunkt liegt auf den Entwicklungen in Brasilien und einer Bilanz der Folgen der ersten zwei Jahre der Regierung Bolsonaro für Amazonien. Spezifische Aspekte werden dabei in den Blick genommen, andere wichtige Themen aber nicht oder nur am Rande behandelt. Dies gilt bspw. für das EU-Mercosur Abkommen, zu dessen absehbaren Auswirkungen mittlerweile einige gute Publikationen vorliegen. Hervorgehoben sei hier die von Misereor herausgegebene Studie: Das EU-Mercosur
– Abkommen auf dem Prüfstand. Soziale Ökologische und menschenrechtliche Konsequenzen. Einen allgemeinen Überblick zur Regierung Bolsonaro mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Rolle der deutschen Wirtschaft gibt die vom FDCL und der Rosa-Luxemburg-Stiftung veröffentlichte Studie: Extraktivismus und Territorialkonflikte in Brasilien. Deutsch – Brasilianische Beziehungen auf dem Prüfstand. 2020 hat Amazon Watch zusammen mit der Articulação dos Povos Indígenas do Brasil – APIB ein wichtiges Dossier (auf Englisch und Portugiesisch) zur Rolle internationaler Investitionen bei der Zerstörung Amazoniens veröffentlicht.

Studie frei downloadbar beim FDCL.