Indigener Widerstand der Guarani-Kaiowá in Brasilien

Vortrag mit Ládio Veron aus Brasilien
  • Wann 16.05.2017 23:00 bis 17.05.2017 02:00 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Graz
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LÁDIO VERON, Vertreter der indigenen Gemeinschaft der Guarani-Kaiowá, kommt im Rahmen einer europaweiten Solidaritätsreise nach Graz, um über die prekäre Situation der Guarani-Kaiowá im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul zu berichten.

Für die ca. 45.000 Guarani-Kaiowá in Mato Grosso do Sul ist Land der Ursprung allen Lebens, doch Großgrundbesitzer und Agrobusiness (Soja, Zuckerrohr, Eukalyptus, Rindfleisch) haben große Teile ihres Gebiets verwüstet und nahezu all ihr Land genommen, obwohl ihnen dieses in der Verfassung zugesichert ist.
Neben gewaltsamen Vertreibungen kommt es immer wieder zu Morden an indigenen AnführerInnen, LehrerInnen und HeilerInnen, eine Bedrohung, die von bezahlten Söldnern der Großgrundbesitzer ausgeht. Dieses Morden geht einher mit dem Vergiften der Gewässer durch Quecksilber und andere Umweltgifte, es wird sogar mit Drohnen gearbeitet um die Indigenen zu lokalisieren und zu vertreiben.

Den Bogen von den Geschehnissen in Brasilien wieder zurück nach Europa wird JOHANN KANDLER (Klimabündnis Österreich) in einem kurzen Input spannen. Neben Land für großflächige Viehzuchtbetriebe ist es nämlich der Anbau von Soja und Zuckerrohr in Monokulturen, der den Guarani-Kaiowá das Land streitig macht. Soja wird wiederum hauptsächlich in der Fleisch- und Fischproduktion verwendet. Auch Österreich importiert in großen Mengen Soja aus Brasilien.

LÁDIO VERON CAVALHEIRO, dessen indigener Name Ava Taparendy (kleiner leuchtender Weg) lautet, ist 50 Jahre alt und Kazike (Häuptling) der Gemeinde Takuara. Er ist ein Mitglied von Aty Guaçu, der Generalversammlung der Kaziken der Guarani-Kaiowá. Er absolvierte ein Geschichte-Studium an der Universidade Federal do Grande Dorados und unterrichtete in den Gemeinden der Guarani-Kaiowá. Heute lebt er als Bauer in seiner Gemeinde.

Veranstaltung in Kooperation mit:
Afro-Asiatisches Institut Graz, Friedensbüro Graz, Gesellschaft für bedrohte Völker, Klimabündnis, SCNCC (System Change, not Climate Change), Südwind Steiermark, Union für Menschenrechte und Minderheiten