Brasilien in zwei Themen: Gewerkschaft gegen Chemiekonzerne: Leben vor Profit und Warum wurde Dilma abgesetzt.

Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Gloria Nozella und Francisco Tavares
  • Wann 08.11.2016 von 21:30 bis 23:00 (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Frankfurt a. M.
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Vom 8. bis 20. November machen eine brasilianische Gewerkschafterin und ein ehemaliger Arbeiter und Opfer von Pestizidvergiftung durch transnationale Konzerne eine Rundreise durch acht deutsche Städte. Aus erster Hand werden Gloria Nozella und Francisco Tavares über einen Kampf von David gegen Goliath und die aktuelle Situation in Brasilien unterrichtet.

David gegen Goliath
Eine kleine brasilianische Chemiegewerkschaft hat es geschafft, zwei transnationale Konzerne (Shell und BASF) zu einer beispiellosen Vereinbarung zu verpflichten. In einer 12 Jahre andauernden Auseinandersetzung, sowohl vor Gericht als auch mit einer beeindruckenden Kampagne, ist es einer offensiven Gewerkschaft, Anwohnern, Angehörigen und Opfern von Umwelt- und Gesundheitszerstörung gelungen, Shell/BASF zur
Verantwortung zu ziehen. Die erreichte Entschädigung erweckt nicht die durch giftige Chemikalien gestorbenen Arbeitnehmer wieder zum Leben und macht die schwer Erkrankten nicht wieder gesund. Aber sie verschafft den Opfern Genugtuung und Anerkennung, und hilft auch ganz praktisch, die ärztlichen Behandlungen zu finanzieren und in Würde weiterzuleben. (s. Rückseite)

Brasilien nicht nur Olympia – auch politische Streiks
Ein zweites Thema der Rundreise von Gloria Nozella und Francisco Tavares ist die aktuelle dramatische Situation in Brasilien. In einem kalten Putsch hat die rechte Elite die brasilianische Präsidentin Roussef abgesetzt. Korrupteste Politiker geben vor, die Korruption bekämpfen zu wollen - tatsächlich geht es ihnen um ihre Privilegien und Macht. Gewerkschaften und soziale Bewegungen mobilisieren gegen die sozialen Verschlechterungen und den Angriff auf die Demokratie mit Streiks und Massendemonstrationen.

Brasilien ist nicht das einzige Land, in dem in den letzten Jahren progressive Präsidenten abgesetzt worden sind, um den „Linksruck“ in Südamerika mit alternativen Modellen und mehr Rechten und weniger Misere zu beenden.

Veranstaltet wird die Rundreise von TeilnehmerInnen am Chemiearbeiteraustausches aus den 90-er Jahren,
koordiniert von BaSo (Basisinitiative Solidarität) mit der freundlichen Unterstützung der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt aus Berlin.

Ort: Kath. Pfarrheim Frankfurt-Höchst, Schleifergasse 2
(5 Min. von S-Bahn Ffm Höchst, Nähe Markt)