1982 – 2017: Alte und neue Schuldenkrisen in Lateinamerika und der Karibik

Als Organisationen und Personen in Solidarität mit den Menschen in Lateinamerika und der Karibik wollen wir nicht erneut mitansehen, wie Schuldenkrisen über Jahre verschleppt und ihre Kosten auf die Bevölkerung abgewälzt werden. Mit Vertreterinnen und Vertretern der lateinamerikanischen Zivilgesellschaft diskutieren wir bei der Tagung Mittel und Wege, das zu verhindern.
  • Wann 07.12.2017 von 12:00 bis 19:00 (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Köln
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Veranstaltungsort: Tagungs- und Gästehaus St. Georg, Rolandstraße 61, 50677 Köln (Südstadt)

 

Schuldenkrisen in Lateinamerika – damals …

Mit der Zahlungseinstellung Mexikos im August 1982 begann das, was als „Schuldenkrise der Dritten Welt“ in die Geschichte einging. Viele Länder folgten in die Krise, auch in Lateinamerika. Ein Schuldenschnitt war für die Gläubiger zunächst undenkbar. Statt die Krise zu lösen, entschieden sie sich dazu, den Schuldendienst mit immer neuen Krediten zu finanzieren. Die Menschen in den betroffenen Ländern verarmten. Am Ende wurde ein großer Teil der Schulden dann doch gestrichen – als ohnehin nichts mehr zu holen war.

… und heute

Niedrige Zinsen im Norden haben in den letzten Jahren zu einem Überangebot an Krediten für Länder des Südens geführt. Der Verfall der Rohstoffpreise macht die Rückzahlung vor allem für die Staaten zum Problem, die vom Export nur weniger Rohstoffe abhängig sind. Aktuell überschreiten die Verschuldungsindikatoren in zwei Dritteln der Länder in Lateinamerika und der Karibik kritische Grenzwerte. Kommt es zur Zahlungsunfähigkeit, stehen sie vor den gleichen Problemen wie damals. Ein Verfahren, mit dem ein Überschuldungsproblem im Interesse eines wirtschaftlichen Neuanfangs gelöst werden kann, gibt es nicht.

Wer ist betroffen?

Kleine Inselstaaten in der Karibik gehören zu den am stärksten verschuldeten Ländern der Welt, allen voran Jamaika, Grenada und Barbados. Auf dem lateinamerikanischen Kontinent hat sich die Situation in Ecuador, Honduras und Costa Rica stark verschlechtert, aber auch einige Schwergewichte wie Brasilien, Kolumbien und Mexiko sind betroffen.

Anmeldung: Bitte melden Sie sich bis zum 17. November 2017 bei Mara Liebal (m.liebal@erlassjahr.de) für die Tagung an.

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