Brasilianische Zivilgesellschaft entschlossen auf dem Weg zu einer neuen Cúpula dos Povos parallel zur COP 30 in Belém

Das Netzwerk Carta de Belém überreichte Brasilianischen Regierungsvertreter:innen in Dubai während der COP28 ein von rund 40 brasilianischen Organisationen unterzeichnetes Dokument, in dem diese ankündigen, die von den Organisationen entwickelten Debatten über Klimagerechtigkeit zu fordern und selbst zu befördern und dabei auch Verbindungen zu anderen Biomen in Brasilien und anderen Basiskämpfen im Land, in Lateinamerika und im globalen Raum herzustellen. Dazu soll parallel zu der für den November 2025 in Belém do Pará geplanten COP30 ein Zivilgesellschaftsgipfel - die sogenannte Cúpula dos Povos - stattfinden, mit dem Ziele, die COP30 selbst "zu einem Gipfel der Völker" zu machen.
| von Christian.russau@fdcl.org
Brasilianische Zivilgesellschaft entschlossen auf dem Weg zu einer neuen Cúpula dos Povos parallel zur COP 30 in Belém
Belém do Pará voraus! Foto: christian russau (2016)

Rund 40 Basisorganisationen und -bewegungen übergaben der brasilianischen Regierung ein Schreiben, in dem sie einen Zivilgesellschaftsgipfel - die sogenannte Cúpula dos Povos - parallel zu der 30. Konferenz der Vereinten Nationen zum Klimawandel vorschlagen, die im November 2025 in Belém, Pará, stattfinden wird. Ziel dabei sei, dass "die COP 30, die 2025 in Brasilien stattfinden wird, zu einem Gipfel der Völker wird, der 2025 in Brasilien stattfinden wird, und dass dieser ein Meilenstein für die Bewältigung der tiefen Ungleichheit und des strukturellen Rassismus werde, die wir erleben und bekämpfen und dass wir eine gemeinsame Politik angesichts der Klimakrise vorantreiben werden."

Das Dokument wurde Präsident Luiz Inácio Lula da Silva von Maureen Santos, einem Mitglied des Netzwerkes Carta de Belém und Mitarbeiterin der NGO FASE, während der COP28 am Sonntag, dem 3. Dezember in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emirate überreicht. In dem Dokument berichten die Bewegungen über die Entscheidung der Unterzeichnenden, einen "breit angelegten autonomen Prozess der organisierten Zivilgesellschaft mit der Bezeichnung COP 30-Gipfel der Völker" zu schaffen.

Maureen Santos erklärte dazu gegenüber Medien, dass das Hauptziel darin bestehen werde, die von den Organisationen entwickelten Debatten über Klimagerechtigkeit einzufordern und selbst zu befördern. "Wir denken dabei an Amazonien, stellen aber auch Verbindungen zu anderen Biomen in Brasilien und anderen Volkskämpfen im Land, in Lateinamerika und im globalen Raum her", fügte sie hinzu.

Der Brief wurde an Präsident Lula unter Anwesenheit weiterer Minister:innen überreicht, darunter Marcio Macedo vom Generalsekretariat der Präsidentschaft der Republik, Marina Silva, Ministerin für Umwelt und Klimawandel, und Sônia Guajajara, Ministerin für indigene Völker.

Das Dokument des Netzwerks Carta de Belém auf Portugiesisch findet sich hier. Hier kommt die deutschsprachige Übersetzung

Auf dem Weg zur Cúpula dos Povos der COP 30 in Belém
Wir, die sozialen und gewerkschaftlichen Bewegungen, die Netzwerke und Organisationen, die Frauen vertreten, die die indigenen und traditionellen Völker aus dem brasilianischen Amazonasgebiet und anderen brasilianischen Biomen vertreten, all die unten gelisteten Organisationen haben sich am 31. Oktober und 1. November in Brasilia getroffen und gemeinsam beschlossen, einen breiten autonomen Prozess der organisierten Zivilgesellschaft zum Gipfel der Völker, der Cúpula dos Povos der COP 30 in Belém zu beschreiten.

Die Cúpula dos Povos der COP 30 in Belém wird Hunderte von Organisationen der Zivilgesellschaft zusammenbringen, denen gemeinsam ist, dass sie von der brasilianischen Regierung und dem Rest der Welt eine gemeinsame Sozial-, Umwelt- und Klimaagenda fordern. Die nächsten konkreten Schritte werden darin bestehen, diesen Prozess auszuweiten und einen Kalender mit Kämpfen und Aktivitäten als nächste Marksteine zu veröffentlichen, um Einheit in der Vielfalt zu schaffen. Wir erkennen die historischen und existierenden Prozesse der Konvergenzen der Völker in der Pan-Amazonas-Region und der Solidarität unter den Völkern der Welt angesichts der Auswirkungen der Klimakrise an. Wir sind uns bewusst, dass es viele Probleme gibt und dass sie nicht alle in gleicher Weise betreffen.

Wir leben in einer Zeit großer Herausforderungen im Zusammenhang mit der heutigen umfassenden ökologischen, klimatischen und zivilisatorischen Krise. Angesichts des Vormarschs der extremen Rechten in der Welt und der Widersprüche zwischen anderen politischen Strömungen ist die Klimadebatte besonders wichtig für den Aufbau gemeinsamer Kämpfe und die Förderung des Prozesses der Vernetzung von sozialen Bewegungen, von Netzwerken und von zivilgesellschaftlichen Bündnissen.

Wir werden uns in den nächsten zwei Jahren dafür einsetzen, dass dieser Gipfel der Völker an die Basiskämpfe in Lateinamerika anknüpft und die COP 30, die 2025 in Brasilien stattfinden wird, zu einem Gipfel der Völker wird, der 2025 in Brasilien stattfinden wird, und dass dieser ein Meilenstein für die Bewältigung der tiefen Ungleichheit und des strukturellen Rassismus werde, die wir erleben und bekämpfen und dass wir eine gemeinsame Politik angesichts der Klimakrise vorantreiben werden.

Unterzeichnende:
Articulação dos Povos Indígenas do Brasil (APIB)
Associação Brasileira de Organizações Não Governamentais (ABONG)
Articulação de Mulheres Brasileiras (AMB)
Articulação Nacional de Agroecologia (ANA)
Articulação de Agroecologia da Amazônia (ANA Amazônia)
Assembleia Mundial pela Amazônia (AMA)
Campanha Nacional em Defesa do Cerrado
Central Única dos Trabalhadores (CUT)
Coalizão Negra por Direitos
Comissão Nacional de Fortalecimento das Populações Extrativistas (CONFREM)
Comitê Brasileiro de Defensores e Defensoras de Direitos Humanos (CBDDH)
Conselho Nacional de Juventudes pelo Clima e Meio Ambiente (CONJUCLIMA)
Coordenação das Organizações Indígenas da Amazônia Brasileira (COIAB)
Coordenação Nacional de Articulação de Quilombos (CONAQ)
Confederação Nacional dos Trabalhadores da Agricultura Familiar (CONTRAF)
Confederação Nacional dos Trabalhadores na Agricultura (CONTAG)
Frente Brasileira contra o Acordo UE-Mercosul e EFTA-Mercosul
Fórum Brasileiro de ONGs e Mov Sociais para Meio Ambiente e Desenvolvimento (FBOMS)
Fórum Mudanças Climáticas e Justiça Socioambiental (FMCJS)
Fórum Social Pan-Amazônico (FOSPA)
Grupo Carta de Belém (GCB)
Grupo de Trabalho Amazônico (GTA)
Marcha Mundial das Mulheres (MMM) – Brasil
Movimento Escazu Brasil
Movimento dos Atingidos por Barragens (MAB)
Movimento de Mulheres Camponesas (MMC)
Movimento dos Pequenos Agricultores (MPA)
Movimento pela Soberania Popular na Mineração (MAM)
Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra (MST)
Movimento dos Trabalhadores/as Sem Teto (MTST)
Rede Brasileira de Justiça Ambiental (RBJA)
Rede Brasileira pela Integração dos Povos (REBRIP)
Rede Cerrado
Rede Mata Atlântica
Rede Eclesial da Pan-Amazônica (REPAM)
Rede Nacional de Povos e Comunidades Tradicionais (RNPCT)
Observatório do Clima (OC)
União Nacional dos Estudantes do Brasil (UNE)
Teia Carta da Terra Brasil
Via Campesina Brasil

// Christian Russau