Vortrag: Syngentas Blutspuren in Brasilien

Am 28. April war ein Aktivist der brasilianischen Landlosenbewegung (MST) in Eichstetten a. K. um über die tödlichen Auseinandersetzung bei der Besetzung einer Syngenta-Gentech-Versuchsanlage im Jahr 2006 zu berichten.
| von Fabian Kern
Vortrag: Syngentas Blutspuren in Brasilien
March against Monsanto & Syngenta

Außerdem waren AktivistInnen der schweizer Gruppe Multiwatch bei der Veranstaltung die ihr gerade erschienenes Schwarzbuch Syngenta vorstellten.

Die erste Besetzung des Syngenta Geländes fand während der achten Konferenz der Biodiversitätskonvention der UNO im März 2006 statt. Diese Konferenz beschäftigte sich mit transgenen Terminatorpflanzen und die MST wollte mit der Aktion darauf Aufmerksam machen, dass Syngenta innerhalb der Pufferzone zum Nationalpark Iguazú unerlaubterweiße mit GMO-Pflanzen experimentiert.

Nach mehreren Räumungen und Wiederbesetzungen kam es dann am 21. Oktober wieder zu einer Besetzung des 127 Ha großen Geländes. Um die Mittagszeit erreichte dann ein Bus mit ca. 40 Angehörigen einer Privatmiliz das Gelände und schoss auf die BesetzerInnen.

Der Angriff forderte zwei Tote, unter ihnen Valmir Mota de Oliveira “Keno” und mehrere Verletzte.

Syngenta stahl sich im Nachinein aus der Verantwortung in dem es die Versuchsfläche dem Bundesstaat Paraná schenkte. Mit der Bedingung, dass das Land nicht an den MST weitergegeben werden darf. Seitdem betreibt der Bundesstaat dort ein landwirtschaftliches Forschungszentrum.

Die Veranstaltung mit Celso, der einer der Anführer der damaligen Besetzung war und selbst bei dem Angriff verwundet wurde, hatte das Ziel zum "March against Monsanto & Syngenta" zu mobilisieren der am 21. Mai in Basel stattfindet.