Kampagne: Amazonisiere dich!

Die Nationale Bischofskonferenz Brasiliens CNBB in Partnerschaft mit kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen tritt in einem Moment an die Öffentlichkeit, der gezeichnet ist von der Gewalt gegen indigene Völker. Eine Gewalt, die durch die Covid-19-Pandemie noch verschärft wird. Zu den Initiantinnen gehören zwei Partnerorganisationen von Fastenopfer: der Indigene Missionsrat CIMI und die Pastorale Landkommission CPT.
| von fabian.kern@kooperation-brasilien.org
Kampagne: Amazonisiere dich!
Kampagnen Plakat

Mit einer Live-Präsentation starteten am 27. Juli um 21 Uhr (CET) kirchliche und zivilgesellschaftliche Organisationen eine internationale Kampagne für den Amazonas. Denn die Brandrodungen, Landraub und der illegale Bergbau werden massiv ausgeweitet und verbreiten so gleichzeitig den Coronavirus, der nun in den Gemeinden des Amazonasgebiets seine Opfer fordert.

Die Kampagne ruft zu einer Reihe von Aktionen auf, die die Führung traditioneller Völker und Gemeinschaften, die katholische Kirche und verschiedene kirchliche Einrichtungen im Amazonasgebiet, Künstler und Meinungsmacher, Forscher und Wissenschaftler verbindet. Es geht darum, die Stimme zu erheben, für Menschen, die von ihrem Land vertrieben, gefoltert und ermordet wurden. Die Opfer einer Politik wurden, die sich ausschliesslich an den Interessen der Agrarindustrie und an grossen wirtschaftlichen Entwicklungsprojekten orientiert, welche die Natur nicht respektieren.

Langfristiges Engagement der Kirchen

Die Kampagne «Amazonisiere dich» ist eine Einladung, ein Aufruf und eine Gelegenheit, Solidarität mit dem Wald und den Völkern der Region zu bekunden. «Mit dieser Einladung zur ‚Amazonisierung‘ wollen wir die systematische Verletzung der Umweltschutzgesetzgebung und die Zerschlagung öffentlicher Einrichtungen durch Regierungsmassnahmen zur Deregulierung und illegalen Ausweitung der Aktivitäten von Bergbauunternehmen, Agrarindustrie, Holzfällern und Viehzüchtern in der Region überwinden», betont Dom Walmor Oliveira de Azevedo, der Präsident der brasilianischen Bischofskonferenz

Im Oktober 2019 wurde die Amazonas-Synode in Rom durchgeführt. Dabei rückten das Amazonasgebiet und das Leben der Völker, die in der Region leben, in den Mittelpunkt der Debatten in der Kirche. «Im Amazonasgebiet gibt es alle Arten von Ungerechtigkeit, Zerstörung von Menschen, Ausbeutung von Menschen auf allen Ebenen. Und Zerstörung der kulturellen Identität», verkündete Papst Franziskus am Ende der Bischofssynode zum Amazonasgebiet.

Amazonisiere dich – Amazoniza-te

Die Wortneubildung «amazonizar» wurde erstmals 1986 in einem Pastoralbrief des damaligen Bischofs der Diözese Rio Branco verwendet. Der Bischof rief damit die Menschen dazu auf, sich für die Sache des Amazonas einzusetzen und seine Bevölkerung zu verteidigen. Während der Amazonas-Synode 2019 wurde der Begriff populär gemacht. Das ist die Bedeutung der Kampagne: mehr als die Konjugation des Verbs «amazonisieren», es zu einem persönlichen Ausdruck zu machen, zu einem Aufruf an alle Menschen, sich selbst zu «amazonisieren».

Aufzeichnung: 27. Juli 2020, 21 Uhr, You Tube Canal der CNBB

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