272 | Von Roraima bis zum G20 Gipfel

Das Heft bietet einerseits einen Überblick über die G20-Präsidanetschaft Brasiliens 2024 und nimmt außerdem Bezug auf die Situation auf dem Yanomami-Territorium, den Dammbruch in Brumadinho vor fünf Jahren und die Agrarökologie, als Perspektive für Nachhatligkeit.
| von tilia.goetze@kooperation-brasilien.org
272  | Von Roraima bis zum G20 Gipfel

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Einen Einblick in den ersten Text des Hefts gibt es hier auf unserer Webseite.

Inhalt:

Brasiliens G‑20 Präsidentschaft ‑ Ambitionierte Ziele für eine gespaltene internationale Gemeinschaft
von Ekrem Eddy Güzeldere


Die G20‑Präsidentschaft Brasiliens 2024 ‑ Schwerpunkte und Perspektiven
von Luiz Ramalho


Gesundheit ‑ Was tut das Land als Präsident der G20?
von Gabriel Brito


Lula III ‑ Kampf gegen extreme Rechte zählt zu außenpolitischen Prioritäten
von Carlos R. S. Milani und Diogo Ives


Agrarökologie ‑ Interkulturelle Dialoge und soziale Inklusion in Brasilien
von Fernanda T. Monteiro, Irene Maria Cardoso und Claudemir Fávero


Die Situation im Indigenen Territorium der Yanomami
von Christian Russau


Marina Oliveira – die Stimme von Brumadinho
von Aileen Böckmann und Julia de Carvalho Zakrzewski


Editorial

2023 hat sich in Brasilien viel getan. Lula da Silva hat seine dritte Amtszeit als Präsident angetreten. Demokratische Strukturen wurden wieder aufgebaut und verstärkt. Die neue Regierung schuf neue Ministerien, welche sich gegen strukturelle Diskriminierung wie Rassismus und für die Rechte marginalisierter Gruppen wie Indigene, einsetzen. Der ansteigende Rechtsextremismus und demokratiefeindliche Strömungen des Bolsonarismus haben sich am 8. Januar 2023 bei einem Putschversuch deutlich gezeigt.  Lulas Thema, gegen Hunger anzugehen, wurde unter anderem im Rahmen von Hilfsaktionen für die Yanomami erneut auf die Agenda der Regierung gesetzt. Das Gesetz der Stichtagsregelung „Marco Temporal“ ist kaum noch aufzuhalten, wodurch die Landrechte von Indigenen, Quilombolas und traditionellen Völkern und Gemeinschaften noch stärker bedroht sind, als ohnehin schon. Ebenso wurde das sogenannte „Giftpaket“, welches die Wege für die Agrarindustrie ebnet, mit fatalen Folgen für Mensch und Natur, bewilligt. Jetzt, im Januar 2024 ist der Dammbruch von Brumadinho fünf Jahre her. Für ihr Engagement vor Ort wurde Marina Oliveira mit dem Menschenrechtspreis der Republik Frankreich ausgezeichnet. Im Heft ist Marinas Rede bei der Preisverleihung zu finden, ebenso wie Infos zur Situation in Brumadinho. Christian Russau berichtet über die andauernde Gesundheitskrise, in der sich die Yanomami befinden. Fernanda Monteiro u.a. beschreiben als einen Weg zum „Guten Leben für Alle“ die Agrarökologie und Milani und Ives widmen sich der Bedeutung des Rechtsextremismus und dessen Bekämpfung. Dieser spielt auch im internationalen Rahmen eine zu wichtige Rolle, womit wir den Bogen zu Brasiliens G20-Präsidentschaft schlagen. Das Heft bietet eine Übersicht der G20 Ziele der brasilianischen Regierung, sowie Möglichkeiten für die Zivilgesellschaft, sich zu engagieren. Bei der kommenden KoBra-Frühjahrstagung vom 12.-14. April 2024 in Heidelberg widmen wir uns der G20-Präsidentschaft: Wer macht eigentlich mit, bei G20? Was können wir von einem so hierarchischen Gremium, in dem demokratiefeindliche Regierungschefs vertreten sind, überhaupt erwarten? Und inwiefern kann sich die Zivilgesellschaft in den Prozessen beteiligen?

Wir wünschen eine bereichernde Lektüre und laden herzlich zu unserer Frühjahrstagung ein.