Traditionelle Völker und Gemeinschaften Brasiliens

Zur aktuellen Lage der Indigenen und der traditionellen Viehzüchtergemeinschaften in Brasilien
  • Wann 28.06.2017 23:00 bis 29.06.2017 01:00 (Europe/Berlin / UTC200)
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Mittwoch, 28. Juni 2017, 19.00 Uhr, FUgE-Weltladen, Widumstr. 14, Hamm

Der Eintritt ist frei.

 

Auf Initiative von FUgE und in Zusammenarbeit mit KoBra (Kooperation Brasilien) findet am Mittwoch, 28. Juni 2017, um 19 Uhr, im FUgE-Weltladen eine Gesprächsrunde mit Vertretern und Vertreterinnen traditioneller Völker und Gemeinschaften Brasiliens sowie einem brasilianischen Ethnologen statt. Die Referenten berichten über die aktuelle Lage ihrer Gemeinschaften, den Kampf für die Bewahrung ihrer nachhaltigen Lebensformen und beantworten gerne Fragen aus dem Publikum.

Dr. Aderval Costa Filho (Ethnologe, Universität Minas Gerais) erläutert die Entstehungsgeschichte und die Festlegung von kollektiven Territorien sowie die Vielfalt verschiedener traditioneller Gemeinschaften Brasiliens, die unter dem zerstörerischen Wirtschaftswachstum des Landes leiden. Hierzu gehören die Ausbreitung von Großgrundbesitz, eine extensive Rinderweidewirtschaft sowie staatliche finanzierte Großstaudämme. Aber auch multinationale und nationale Agrar- und Bergbaukonzerne stehen in Konkurrenz zu traditionellen Gemeinschaften. „10 Jahre nach der Verabschiedung eines fortschrittlichen Gesetzes für die Erhaltung traditioneller Gemeinschaften zeichne sich in Brasilien gerade eine Kehrtwende ab, die zukunftsfähige Lebensformen zunehmend zerstört“, so Dr. Aderval Costa.

Anália Aparecida da Silva (Tuxá-Volk aus Pirapora am Fluss São Francisco) spricht über das Leben in der Caatinga, einem Savannengebiet im Nordosten Brasiliens, über den Widerstand und die Umsiedlung ihres indigenen Tuxá-Volkes nach dem Bau des Wasserkraftwerkes Itaparica am Fluss São Francisco.

Jossiney Evangelista da Silva (Volksgruppe am Araguaia-Fluss) berichtet über die erkämpften Rechte der traditionellen Viehzüchter und Viehzüchterinnen am Fluss Araguaia in Mato Grosso und Tocantins, in der Mitte Brasiliens. Er erzählt über den Alltag und die nachhaltige Bewirtschaftung in diesen Überschwemmungsgebieten, die aufgrund der Ausbreitung der Soja-Monokultur bedroht sind.

Die Übersetzung übernimmt Igor Batista, KoBra e.V., und die Moderation Marcos A. da Costa Melo, FUgE Hamm.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Diese Gesprächsrunde wird von Engagement Global, Servicestelle NRW, aus EPIB-Mitteln gefördert.

Weiteres dazu unter www.fuge-hamm.org/2016/12/28/traditionelle-voelker-und-gemeinschaften-brasilien