Agrarfront in Brasilien schreitet voran

Anhaltend hohe Landnutzungsänderungen durch neuen Bericht der Statistikbehörde belegt
| von Christian Russau
Agrarfront in Brasilien schreitet voran
Quelle: IBGE

Die brasilianische Statistikbehörde IBGE veröffentlichte Ende Dezember 2016 die neuen Daten zu Landnutzungsänderungen in Brasilien. Als Vergleichsdaten wurden die Jahresdaten von 2000, 2010, 2012 und 2014 herangezogen, den kompletten Bericht ist auf der Webseite des IBGE frei downloadbar.

Laut dem bericht des IBGE reduzierte sich die Fläche ursprünglicher Wälder von 351 Millionen Hektar im Jahr 2010 auf 317 Millionen Hektar im Jahr 2014, ein Rückgang von 33,8 Millionen Hektar oder 9,6 Prozent. Weideflächen blieben konstant bei insgesamt 260 Millionen Hektar, wobei 2010 davon noch 207 Millionen Hektar als natürliche Weidelandlandschaft galten und 61 Millionen als Weidelandschaft unter menschlichem Eingriff. 2014 verschob sich das Verhältnis natürlicher Weidelandschaft mit 160 Millionen Hektar zu 99 Millionen Hektar Weidelandschaft unter menschlichem Eingriff, was bei letzterem einem Anstieg von 61,2 Prozent entsprach. Forstkulturen wie Eukalyptus, Pinien und ähnlcihe stiegen von 5,5 auf 8,5 Millionen Hektar, was einem Anstieg von 3,08 Millionen Hektar oder 55,9 Prozent entsprach. Die ausschliesslich landwirtschaftlich genutzte Fläche stieg von 39,8 auf 55,8 MIllionen Hektar an, ein Anstieg von 15,9 Millionen Hektar oder 40,1 Prozent. Anteil hinzugerechnet werden müssen zur landwirtschaftlichen Nutzung 2014 noch die 173 Millionen Hektar (145 Mio 2000) Land in Mischnutzungsformen zwischen Landwirt, Vieh- und bäuerlicher Nutzung mit verschiedenen großen Anteilen von erhaltenen Waldflächen. Die bebaute und versiegelte Fläche stieg von 3,7 Millionen Hektar Land im Jahr 2000 auf 4,2 Millionen Hektar Fläche im Jahr 2014, ein Anstieg um 14,1 Prozent.

In Bezug auf die land-, forst und viehwirtschaftlich genutzten Flächen konstatiert die bei dem Portal Outras Palavras veröffentlichten Analyse von Alceu Luís Castilho eine klare Ausweitung des Agrobusiness.