Indigene Kämpfe für Klimagerechtigkeit und Menschenrechte: Brasilianische Aktivistinnen berichten

  • Wann 23.05.2022 von 19:00 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Aquarium Skalitzer Straße 6 10999 Berlin
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Agrarkonzerne verdrängen indigene Gruppen aus ihren Lebensräumen in Brasilien. Die industrielle Landwirtschaft tritt an die Stelle von Anbauflächen für Grundnahrungsmittel, vergiftet Menschen durch den Einsatz teils hochgefährlicher Pestizide und trägt zudem erheblich zur globalen Klimakrise bei. Zu den Profiteuren gehören auch europäische Supermarktketten, die durch ihre Marktmacht Einkaufpreise drücken können.

Doch die betroffene indigene Bevölkerung wehrt sich und fordert ihre Rechte national und international ein. Vertreter*innen dieser Widerstandsbewegung sind die 20-jährige Alice Pataxó von der indigenen Gruppe der Pataxó und die 21-jährige Tejubi Uru Eu Wau Wau von der indigenen Gruppe der Uru Eu Wau Wau. Alice studiert in Bahia und informiert auf ihren Social Media-Kanälen über die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen. Auf Instagram und Twitter erreicht die Umwelt- und Landrechteaktivistin über 250.000 Follower und hat auch bei der Internationalen Klimakonferenz 2021 in Glasgow sie eine beeindruckende Rede gehalten. Tejubi macht sich als Anführerin ihrer Gruppe in verschiedenen Initiativen für indigene Rechte und nachhaltige Projekte auf indigenen Territorien stark. Aktuell studiert sie Krankenhausverwaltung.

In der gemeinsamen Veranstaltung wollen wir beleuchten, wie ein starkes europäisches Lieferkettengesetz soziale und ökologische Gerechtigkeit in Lieferketten zwischen Brasilien und Deutschland stärken könnte. Außerdem soll diskutiert werden, welche Rolle ein deutsches Engagement für Klimaschutz und Landrechte für indigene Gruppen in Brasilien spielen könnte. Dazu haben wir auch Johanna Kusch von der Initiative Lieferkettengesetz und ein:e Vertreter:in aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (tbd) eingeladen.

Die Veranstaltung wird auf Portugiesisch und Deutsch mit Konsekutivverdolmetschung durchgeführt. Eintritt frei. Das Aquarium bittet darum, während der gesamten Veranstaltung eine FFP2-Maske zu tragen.

Veranstaltet von der Brasilien Initiative Berlin, der Christlichen Initiative Romero, dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, FIAN, dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika, der Gesellschaft für bedrohte Völker, der Initiative Lieferkettengesetz, INKOTA und der Kooperation Brasilien. Die Veranstaltung ist Teil von Alices Europa-Rundreise im Rahmen der EU-weiten Kampagne „Our Food. Our Future“ auf Einladung der Christlichen Initiative Romero.