Erste Einschätzungen zur Entwaldungssituation in Brasilien

Die Greenpeace-Studie „<a href="http://www.greenpeace.org/brasil/Global/brasil/report/2011/11-08-26_An%C3%A1lise%20do%20aumento%20do%20desmatamento%20no%20MT.pdf">Áreas agrícolas lideram aumento do desmatamento no MT</a> “ (Agrarflächen führen den Entwaldungsanstieg in Mato Grosso an) vom August dieses Jahres macht nach Auswertung von DETER-Daten der vergangenen 12 Monate die großflächigen (über 300 Hektar) Land- und Viehwirtschaftsbetriebe in Mato Grosso als Hauptverursacher von „alarmierender Entwaldungsfläche“ aus. Hier wird eine Zunahme von 47% gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt festgestellt. Gleichzeitig war die Anzahl der beobachteten Warnpunkte rückläufig, der Rodungsanstieg konzentriert sich also bei einer sinkenden Zahl von Akteuren.
| von Uta Grunert

Weitere Ergebnisse des Greenpeace-Berichts belegen, dass die Warnpunkte (des Systems DETER) auf einen 16%-igen Entwaldungsanstieg in Amazônia Legal hindeuten. Der Bundesstaat Mato Grosso weist den deutlichsten Entwaldungsanstieg der Amazonasbundesstaaten auf, Greenpeace prognostiziert, dass er dieses Jahr Pará überholen dürfte. Der Anstieg von Warnpunkten (DETER) in der Weidewirtschaft von Mato Grosso wird auf 27%, in gemischten Betrieben (Landwirtschaft und Viehzucht) auf 34% ermittelt.
Die aktuellen PRODES-Entwaldungszahlen des vergangenen Jahreszyklus von August 2010 bis Juli 2011 lagen bis Ende November noch nicht vor. Im April hatte es alarmierende Entwaldungsspitzen gegeben, auf die der Staat mit einem Krisenstab und der Entsendung von Kontrolleuren in die Fläche reagiert hatte. In den Folgemonaten konnte die Entwaldungsrate wieder abgesenkt werden. Ob dieser Trend auch im September und Oktober anhält, bleibt abzuwarten.