Mato Grosso: Untersuchung bestätigt Agrargiftrückstände

Gemeinsam mit der Fiocruz (Fundação Oswaldo Cruz) hat die staatliche Universität von Mato Grosso (UFMT, Universidade Federal de Mato Grosso) die Effekte des Einsatzes von Agrotoxinen in den beiden größten Gemeinden des Bundesstaates, Campo Verde und Lucas do Rio Verde untersucht.
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In Mato Grosso werden 11% der in Brasilien verwendeten Agrargifte eingesetzt. Die WissenschaftlerInnen fanden Rückstände von Agrargiften im Blut und Urin der EinwohnerInnen, wie auch in 32% der handwerklichen Brunnen und in 40% der Regenproben. Auch Luftproben wurden genommen. 11% von ihnen enthielten Endosulfan. Das Gift kann spontane Aborte, Missbildungen an Föten, Entwicklungsstörungen, neurologische und hormonelle Probleme und eine Schwächung der Immunabwehr verursachen. Die WissenschaftlerInnen untersuchen nun die Korellation dieser Befunde mit dem Auftreten von Vergiftungen, Krebs, Mißbildungen an Föten und neuropsychologischen Störungen in der Region. Endosulfan gehört zu den 14 Agrargiften, die die Gesundheitsbehörde ANVISA im Jahr 2008 neu evaluieren ließ. Im vergangenen August veröffentlichte die ANVISA eine Resolution, die ein Importverbot für Endosulfan ab 2011 vorsieht. Ab August 2012 soll die Produktion des Giftes brasilienweit verboten sein, ab August 2013 sein Einsatz und Vertrieb.