Zeuge des Massakers von Pau D'Arco ermordet

Überlebender und Zeuge des Massakers von Pau D'Arco ermordet, Militärpolizist:innen auf freiem Fuß, da das Urteil noch nicht verkündet wurde. Der Zeuge hatte erst kurz vor seiner Ermordung erklärt, er fürchte um sein Leben.
| von Christian.russau@fdcl.org
Zeuge des Massakers von Pau D'Arco ermordet
Foto: CPT

Fernando dos Santos war Überlebender des Massakers von Pau D'Arco, bei dem am 24. Mai 2017 zehn Kleinbäuer:innen bei Pau D'Arco im Bundesstaat Pará von sechzehn Militärpolizist:innen erschossen wurden, teilweise hingerichtet. Fernando dos Santos sah, wie sein Lebenspartner erschossen wurde, er selbst stellte sich tot und überlebte so. Fernando dos Santos hatte später vor Gericht ausgesagt, die Polizist:innen des Mordes bezichtigt. Während ein Urteil in dem Fall des Massakers von Pau D'Arco noch aussteht und die die des Massakers Beschuldigten weiterhin auf freiem Fuß die spätere Urteilsverkündung abwarten, fürchtete Fernando dos Santos um sein Leben. Ende Januar dieses Jahres wurde Fernando dos Santos ermordet.

Um nicht auch noch diesen Fall ungesühnt zu lassen, haben soziale Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen aus Brasilien zusammen mit internationalen Menschenrechtsorganisationen am vergangenen Donnerstag ein Online-Gespräch mit dem Vertreter der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Lateinamerika, Jan Jarab, geführt. Teilgenommen haben die katholische Landpastorale Comissão Pastoral da Terra, Front Line Defenders, Menschenrechtsverteidiger:innen der Sociedade Paraense de Defesa dos Direitos Humanos, Terra de Direitos, Justiça Global sowie der Kommission der Anwaltskammer im Bundesstaat Pará für Menschenrechte Comissão de Direitos Humanos do Pará/OAB und dem Nationalrat für Menschenrechte Conselho Nacional de Direitos Humanos sowie der Landarbeiter:innenvereinigung Associação de Trabalhadores/as Rurais de Nova Vitória. Auch Vertreter:innen der EU nahmen an dem Treffen teil, bei dem es darum ging, wie der Schutz von Menschenrechtsverteidiger:innen effektiver gestaltet werden kann.

// christian russau