Indigene Vertreter überreichen REPAM-Bericht über Menschenrechtsverletzungen im Amazonasgebiet

Ein Treffen des Arbeitsbereichs Internationale Netzwerke des Panamazonischen Kirchlichen Netzwerkes REPAM fand vom 17.- 19. September in den Räumen der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen in Berlin statt.
| von jan.erler@kooperation-brasilien.org
Indigene Vertreter überreichen REPAM-Bericht über Menschenrechtsverletzungen im Amazonasgebiet
José Horlando da Silva de Araujo berichtet über Menschenrechtsverletzungen

Die Teilnehmenden Organisationen, darunter u.a. Adveniat, MISEREOR und Caritas International hatten die indigenen Vertreter José Horlando da Silva de Araujo vom Volk der Buritucupú (Maranhão) und Rosildo da Silva vom Volk der Jaminawa Arara (Acre) aus Brasilien eingeladen, um über Menschenrechtsverletzungen in den jeweiligen Territorien ihrer Völker zu berichten. Geladen waren auch hochrangige Vertreter der katholischen Kirche.

Am Nachmittag des 19. September wurde im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung ein „Regionalbericht über Menschenrechtsverletzungen im Amazonasgebiet“ des REPAM-Netzwerkes offiziell vorgestellt. Höhepunkt der Veranstaltung war die feierliche Übergabe des Berichtes durch die beiden indigenen Vertreter an Dr. Christiane Bögemann-Hagedorn – Lateinamerika-Beauftragte im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Kardinal Cláudio Hummes – Präsident REPAM, emeritierter Erzbischof von São Paulo und Jean-Claude Hollerich – Präsident  der Bischöflichen Kommission bei der EU COMECE, Erzbischof von Luxemburg. Unmittelbar nach der Veranstaltung reiste die REPAM-Delegation nach Brüssel zu Gesprächen mit der EU-Kommission.

„Der Regionalbericht über Menschenrechtsverletzungen im Amazonasgebiet“ von REPAM dokumentiert 13 Fälle von systematischen Menschenrechtsverletzungen gegen verschiedene indigene Völker sowie „Campesinos“ (Kleinbauerinnen und Kleinbauern) und Ribereños (Flussanwohner*innen) in Kolumbien, Brasilien, Ecuador, Peru und Bolivien. Die Fallbeispiele untersuchen Zusammenhänge zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung, auf Identität, auf Zugang zu sauberem Trinkwasser und auf das angestammte Lebensumfeld. Auch die zunehmende Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidiger*innen wird angesprochen. Der REPAM-Bericht schildert die Lebenswirklichkeit der Menschen, legt die Wechselbeziehung zwischen den verschiedenen Menschenrechten dar und enthält rechtliche Analysen.

Der Finalteil des Berichts enthält konkrete Forderungen an die Politik – sowohl an die Regierungen der Amazonasregion als auch an die Herkunftsstaaten von im Bereich Rohstoffförderung und -verwertung tätigen Unternehmen.

Das Panamazonische Kirchliche Netzwerk REPAM sucht nach grenzüberschreitenden Antworten angesichts der fortschreitenden Zerstörung des Amazonasraumes und unterstützt Menschen vor Ort.