2.000 Menschen demonstrieren für ein Veto gegen das neue Waldschutzgesetz

Fast 2.000 Menschen aus vierzehn verschiedenen Bundesstaaten versammelten sich am Morgen des 7. März auf der Esplanada dos Ministérios, um von der Präsidentin Dilma Rouseff ein Veto gegen die Reform des Waldschutzgesetzes Código Florestal zu fordern. Landlose, Kleinbäuerinnen und -bauern, UmweltaktivistInnen, Studierende, FischerInnen, FlussuferbewohnerInnen, SportlerInnen und ForscherInnen bekräftigten mit einem bunten Protest die Wichtigkeit der Erhaltung der heimischen Wälder und ihre Ablehnung des Vorschlags, der den aktuellen Código Florestal aufheben würde.
| von ISA-Instituto Socioambiental, Oswaldo Braga de Souza. Übersetzt und gekürzt von Yôko Woldering


[...] Im Wasserspiegel vor dem Nationalkongress wurde ein symbolischer Fischfang inszeniert, um an die Wichtigkeit der Mangrovenwälder zu erinnern - Ökosysteme, die im aktuellen Gesetz als Natuschutzgebiete gelten, die aber im neuen Gesetzesvorschlag abgeschafft werden könnten. [...] Die Regierung erreichte eine Verschiebung der für Dienstag, den 6. März, angesetzten Abstimmung. Die Präsidentin bestätigt, dass sie den Gesetzesvorschlag des Senats verteidigen würde, wird aber von der Agrarlobby und großen Teilen der verbündeten Basis unter Druck gesetzt: Diese wollen viele der im letzten Jahr ursprünglich vom Ageordnetenhaus angenommenen Punkte tilgen. "Brasilien wird in einigen Monaten die Rio+20 Konferenz beherbergen, eine Bilanz der ECO-92. Es wäre eine Schande, einerseits Gastgeber für diese Veranstaltung zu sein und andererseits einem Código Florestal der Agrarlobby zuzustimmen, der die Naturschutzgebiete und Reservate angreift, die Holzfäller schützt und in der Wiederaufforstung nicht voranschreitet", kritisiert der Abgeordnete Ivan Valente (PSOL-SP, Partido Socialismo e Liberdade São Paulo, Partei für Sozialismus und Freiheit). Am Dienstag hat eine Gruppe von elf UmweltaktivistInnen, u.a. das Instituto Socioambiental, den sozial- und umweltpolitischen Einsatz der Regierung Dilma Rousseff im ersten Regierungsjahr kritisiert. Laut diesen gab es in dieser Zeit den größten Rückfall der umweltpolitischen Agenda seit der Militärdiktatur. Die Zustimmung zur Reform des Código Florestal sei dabei der Höhepunkt. [...]

Mit Informationen der MST
ISA-Instituto Socioambiental, Oswaldo Braga de Souza
Quelle und brasilianisches Original: http://www.socioambiental.org/nsa/detalhe?id=3515