Proteste anlässlich des Besuchs des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro und seinen Ministern in der Schweiz

22 Organisationen fordern den Schweizer Bundesrat in einem Protestschreiben auf, von einem Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro Abstand zu nehmen und sich statt dessen für die Einhaltung der Menschenrechte in Brasilien stark zu machen.
| von SOLIFONDS, Jan Erler (KoBra), Midjaninja
Proteste anlässlich des Besuchs des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro und seinen Ministern in der Schweiz
Foto: Franklin Frederick

KoBra hat dieses Protestschreiben von SOLIFONDS mitunterzeichnet.

zum Protestbrief

Ausserdem hat gestern (21.Januar) eine Gruppe von Brasilianer*innen und Schweizer*innen dem Präsidenten Bolsonaro in Zürich einen Protestempfang auf recht humorvolle Weise bereitet. Die Gruppe, jede*r mit einer Orange in der Hand, postierte sich vor dem Hotel, wo Bolsonaro und die brasilianische Delegation in Zürich untergebracht waren, bevor sie heute zum WEF nach Davos aufgebrochen sind. Zur Gruppe zählte auch ein Vertreter der französischen "Gelbwesten".

An der Hotel-Rezeption hinterließ die Gruppe zur Übergabe an die brasilianische Delegation einen Präsentkorb mit Orangen und einer Willkommenskarte, in der sie ihr Bedauern über die Abwesenheit von Fabrizio Queiroz auf der Reise ausdrückte. Die Orangen sollten eine Anspielung auf die brasilianische Agrarindustrie und die in diesem Jahr besonders aussichtsreiche und beispiellose Orangenernte in SO-Brasilien sein. Ausserdem spielten die Orangen auf die Äußerung von Flavio Queiroz an, dass er keine Orange sei. Diese Aussage machte er im TV in Zusammenhang mit Untersuchungen zu ungewöhnlichen Bewegungen von 1,2 Millionen Real auf seinem Bankkonto. Queiroz war Berater des Senators Flávio Bolsonaro, einem Sohn des Präsidenten.

zum Mídianinja-Artikel über die Orangen-Begrüßungsaktion