IBAMA verhängt Bußgeld für Norte Energia

<strong>Brasília.</strong> Das für den umstrittenen Staudamm “Belo Monte” am Rio Xingú im Bundesstaat Pará verantwortliche Konsortium Norte Energia wurde von der brasilianischen Umweltbehörde Ibama zu einer Strafzahlung von sieben Millionen Reais (umgerechnet rund drei Millionen Euro) verurteilt. Dies berichtet die Tageszeitung <a href="http://www.estadao.com.br/noticias/impresso,ibama-multa-consorcio-de--belo-monte--,837526,0.htm">Estado de São Paulo</a> unter Berufung auf das Bundesumweltamt Ibama. Grund für die Bestrafung sei die verspätete Umsetzung von Umweltauflagen, so das Ibama.
| von Harm Timme


Darüber hinaus wurde das Konsortium verpflichtet, einen Aktionsplan vorzulegen, um den Zeitplan für die Umweltauflagen einhalten zu können. Norte Energia gab in einem Vermerk bekannt, die nötigen behördlichen Schritte zu unternehmen. Dazu sei der erste Schritt, dass gegen die Verfügung Einspruch erhoben werde.

Norte Energia gibt an, die am 15. Februar erhaltene Nachricht beinhalte nicht die Aufhebung der umweltrechtlichen Baugenehmigung. Die Bauarbeiten und andere Maßnahmen würden normal fortgeführt, so das Unternehmen laut Estadão. Das Ibama beschloss, nachdem es den im November vorgelegten Bericht zu den Umweltauflagen ausgewertet hat, Norte Energia zwischen Juni und Oktober 2011 zu vernehmen.

Mit ca. 11.000 Megawatt installierter Leistung ist Belo Monte ein Projekt u. a. von Eletrobras, Cemig, Light und auch des brasilianischen Bergbauriesen Vale. Vale war erst Ende Januar in Davos mit dem internationalen Schmähpreis des übelsten Unternehmens weltweit, des Public Eye Awards, der von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie der "Erklärung von Bern" und Greenpeace jährlich parallel zum Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos vergeben wird, ausgezeichnet worden. Mehr als zwanzigtausend Personen weltweit hatten für Vale bei dieser für alle Interessierten offenen Internetabstimmung über diese unrühmliche Trophäe gestimmt - und damit Vale noch vor der japanischen Tepco, die für das Atomunglück von Fukushima verantwortlich zeichnet, auf den ersten Platz gehoben.