Indigene Frauenproteste in Brasilia

vom 9.-14. August protestieren mehrere Tausend indigene Frauen von bis zu 300 verschiedenen Ethnien in Brasilia für Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich.
| von Uta Grunert
Indigene Frauenproteste in Brasilia
Marcha das Mulheres indigenas stürmt Gesundheitsministerium, Foto: Tina Kleiber

Das Bündnis der indigenen Völker APIB hatte zum 1. Marsch indigener Frauen aufgerufen. Unter dem Titel Território: Nosso corpo, nosso espiritu kämpfen die Frauen für indigene Rechte, wie sie in der brasilianischen Verfassung verankert sind. Sônia Guajajara eröffnete die Pressekonferenz. Der indigene Territorialbegriff umfasse mehr als Landbesitz im Grundbuch. Die Verbundenheit aller mit mae terra (Mutter Erde) habe eine spirituelle Komponente. Sie beinhalte gleichzeitig Abhängigkeit und Schutz.

Die indigenen Frauen stürmten das Gesundheitsministerium, um auf die Verschlechterungen in der Gesundheitsversorgung in den Gemeinden aufmerksam zu machen und ihre Forderungen vorzutragen. Immer wieder werden Entscheidungen im Parlament verschoben, da die Regierung Bolsonaro wirtschaftlich andere Prioritäten setzt. Die Indigenen fordern außerdem eine Ausweitung adäquater Bildungsmaßnahmen, die keine erzwungene Integration zum Ziel haben dürften. An einem der Folgetage werden sie sich der Marcha das Margaridas, dem Protest der Landarbeiterinnen und Kleinbäuerinnen anschließen.