Verlängerung des Soja-Moratoriums

Das Soja-Moratorium  geht nach einjähriger Verlängerung in sein viertes Jahr. Die weltgrößten Getreide-Händler - Cargill, Bunge, Archer Daniels Midland (ADM), Dreyfus und Grupo Maggi - haben im Juli 2010 das Soja-Moratorium zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes um ein weiteres Jahr verlängert. Damit geht das Moratorium in das vierte Jahr. Die Getreidehändler verpflichten sich, kein Soja zu handeln, das auf Flächen angebaut wurde, die zuvor noch mit Primärwald bestanden waren. Da eine neu gerodete Fläche erst nach drei bis vier Jahren für den Soja-Anbau geeignet ist, wäre die Verlängerung der Maßnahme die Voraussetzung, um überhaupt ihre Wirksamkeit überprüfen zu können. Das brasilianische Institut für Geografie und Statistik (IBGE) prognostiziert, dass der Sojaanbau in der Saison 2009/2010 um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunimmt. <br /><br />
| von admin


Allein in Mato Grosso, dem Bundesstaat mit dem höchsten Getreideanbau Brasiliens, liegen 40 Prozent der sechs Millionen Hektar Soja-Anbaufläche im Amazonasgebiet. Im Regenwald wird bereits auf einer Fläche von über einer Million Hektar Soja angepflanzt - Tendenz steigend. BefürworterInnen des Moratoriums betonen daher die Bedeutung der Initiative, um zu verhindern, dass die Zunahme des Soja-Anbaus in Brasilien nicht erneut dazu führt, dass noch mehr Regenwald zerstört wird.
Um dem langwierigen Prozess der Umsetzung des Moratoriums weiterhin den notwendigen ökonomischen Antrieb zu geben, plädiert Greenpeace dafür, dass die großen europäischen Soja-Käufer ihren Lieferanten auch weiterhin deutlich machen müssen, dass sie nur Sojabohnen beziehen, die nicht aus neu gerodeten Flächen des Amazonas-Regenwaldes stammen.