Großflächige Landnahme für die Bundesregierung kein Thema
Movassat führt weiter aus: "Die Fälle von großflächiger Landnahme in den  Entwicklungsländern nehmen rasant zu. KleinbäuerInnen verlieren ihre  Existenzen, Menschen ihre Häuser. Es ist in dieser Form ein neues und  sehr bedenkliches Phänomen. Auch deutsche Unternehmen wie die Deutsche  Bank sind daran beteiligt. Dennoch hält es die Bundesregierung nicht für  nötig, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Selbst allgemein  bekannte Aktivitäten deutscher Investoren will sie nicht kennen. Die  Regierung sieht keine Notwendigkeit, die Menschen im Süden vor den  Auswirkungen solcher lebensfeindlichen Investitionen zu schützen. Die  Möglichkeit dazu hätte sie durchaus - etwa in Verhandlungen zu  Wirtschaftspartnerschaftabkommen.
  
 Westliche Unternehmen und Banken kaufen Land in den armen Ländern, um  damit zu spekulieren, Agrarsprit oder Nahrungsmittel anzubauen. Durch  den industriellen Anbau von Nahrungsmitteln werden die KleinbäuerInnen  verdrängt: entweder durch unfairen Wettbewerb oder gar direkt durch  Räumung. Großfläche Landnahme konterkariert Erfolge bei der  Armutsbekämpfung und missachtet das Menschenrecht auf Nahrung. Gerade  deswegen muss die Regierung verbindlichen Reglungen einfordern. Die  Regierung muss in der Entwicklungszusammenarbeit und in ihren  Handelsbeziehungen ihrer menschenrechtlichen Verantwortung nachkommen,"  fordert Niema Movassat.
