Drei weitere Sitzungen der CTNBio

Während der jüngsten Sitzungen der CTNBio Mitte März, Mitte April und Ende Mai wurden wieder verschiedene Genpflanzen für den Markt freigegeben: So erlaubte die CTNBio im März die Vermarktung der Genbaumwolle „Widestrike“ der Dow Agro Sciences. Im April gab sie den Anbau von 15 Genprodukten zu Forschungszwecken frei, darunter 12 Forschungen von Monsanto mit Soja, Mais und Baumwolle.
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Zwei weitere Freigaben bezogen sich auf Feldversuche mit herbizidresistentem Mais von Dow Agro Sciences und eine auf Versuche mit genmanipuliertem Zuckerrohr durch die monsantoeigene Allelyx. In ihrer Sitzung Ende Mai ließ die CTNBio die Genbaumwolle Bollgard II von Monsanto für den Markt zu. In näherer Zukunft kommen auf die CTNBio darüber hinaus Entscheidungen zu genverändertem Zuckerrohr und Gen-Eukalyptus zu.

Darüber hinaus gibt es innerhalb der CTNBio eine Debatte darüber, wie mit Saatgut umzugehen ist, das von transgenen Pflanzen stammt, die miteinander gekreuzt wurden. Mit dem Argument, diese behielten die Charakteristika der ursprünglichen Genpflanzen, sprechen sich etliche Vertreter innerhalb der CTNBio dafür aus, solche Pflanzen automatisch zu genehmigen, wenn sie aus genehmigten transgenen Pflanzen auf herkömmliche Weise gekreuzt wurden. Einen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass keine neuen Risiken für Umwelt und Gesundheit entstehen können, gibt es nicht. In der Sitzung Ende Mai wurde die Frage kontrovers diskutiert. Die Entscheidung über das Verfahren wurde vertagt und wird vor Juli nicht wieder aufgenommen.

Gabriel Fernandes, Agraringenieur von der AS-PTA, kritisiert an der CTNBio ohnehin, dass sie keine unabhängigen Studien nutzt, die das Verhalten der Pflanzen in der Umwelt untersuchen, in die sie ausgebracht werden sollen. In Bezug auf die Gesundheitsrisiken sollten Untersuchungen gemacht werden, in denen Tiere unterschiedlichen Alters über mehrere Generationen hinweg mit den genmanipulierten Produkten gefüttert werden sollten, so Fernandes in einem Interview. Dabei sollten die von der genmanipulierten Pflanze gewonnenen Früchte verfüttert werden, um möglichst realitätsnahe Bedingungen herzustellen.