Kurze Bilanz der COP30: Ein grandioser Flop – oder doch nicht?
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"Der Tenor der Auswertungen der COP30 ist recht eindeutig. Wichtige Fortschritte wurden nicht erreicht, ein deutliches Signal für den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern scheiterte. In dieser Hinsicht war die COP ein Desaster. Aber dann erheben sich immer wieder die relativierenden Stimmen, die in der Weiterführung des Prozesses selbst schon einen Erfolg sehen. Die COP30 ist aus dieser Sicht heraus ein wichtiges Lebenszeichen für das Weiterleben des gefährdeten Multilateralismus. Und auf der Habenseite sei zu verbuchen, dass Indikatoren für
das Monitoring von Klimaanpassung verabschiedet wurden und die Finanzierungsversprechen etwas erhöht wurden.
Aber vielleicht hilft ein anderer Blick auf die (Nicht-)Ergebnisse der COP weiter. Die Frage, Scheitern oder wenigstens etwas Wasser im Glas, führt in die Irre. Die butterweichen Beschlüsse
der COP sind das logische Ergebnis der Struktur der COPs – nämlich des Postulats der Einstimmigkeit. Und hier verhinderte eine Koalition der Unwilligen (zur der neben Saudi Arabien
auch Russland und Indien gehören) jegliche eindeutige Positionierung zur Zukunft der fossilen Energieträgern, so harmlos sie auch sein mag.
Zudem hat die Konstruktion des Pariser Abkommens das Gewicht auf die nationalen Klimapläne (NDCs) verlagert. Die COP verhandelt keine Ziele für die Reduktion von Emissionen, das
liegt allein bei den Ländern, die nationale Klimaziele (NDCs genannt) definieren müssen. Daher bleibt für die COPs ein zäher Verhandlungsprozess über Details, die nur noch ein kleines Fachpublikum verfolgen. Für die breitere Öffentlichkeit bleibt dann die Frage des Geldes übrig, die aber in Belém keine große Rolle spielen sollte. Und so war die Agenda der COP30 trotz aller medialen Aufmerksamkeit nicht gerade spektakulär. Aber Brasilien wollt dennoch mehr."
Inhalt
1. Einleitung
2. Die COP30 und die brasilianische Regierung
a. Die Regierung und das Öl
b. Brasilien und der Wald
3. Indigene Völker und traditionelle Gemeinschaften – Gewinner der COP?
4. Belém als Veranstaltungsort – Triumph und ein Bösewicht
5. CO2 Handel und Artikel 6
6. Eine COP der Konzerne und des Agrobusiness
7. Eine COP des Widerstandes!?
Impressum
Herausgegeben von:
Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e. V. – FDCL
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Autor: Thomas Fatheuer
Redaktion/Lektorat: Jan Dunkhorst (FDCL)
Titelbild: Die COP in Belém war durch die Präsenz der indigenen Völker und traditionellen Gemeinschaften geprägt / Foto: Camila de Abreu
Layout: Ingrid Navarrete | www.ingrid-navarrete.de
Druck: Hinkelsteindruck, 10997 Berlin
Redaktionsschluss: 05.12.2025
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