BAYER-Doppelmoral beim Pestizidverkauf in Brasilien hat zugenommen

Der Verkauf von Wirkstoffen in BAYER-Pestiziden in Brasilien, die auf EU-Ebene laut EU-Pesticides-Database nicht zugelassen sind, hat von 2016 bis 2019 um 50 Prozent zugenommen.
| von Christian Russau
BAYER-Doppelmoral beim Pestizidverkauf in Brasilien hat zugenommen
Foto: christianrussau

Am 26. April tagt in Bonn die diesjährige Aktionärsversammlung von BAYER. Da wird es wieder Proteste und kritische Redebeiträge gegen die von BAYER in Brasilien an den Tag gelegte Doppelmoral geben.

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre hatte im Jahr 2016 eine Untersuchung der von BAYER in Brasilien zum Verkauf angebotenen Wirkstoffen in Pflanzenschutzmittel, wie BAYER sie nennt, vorgenommen. Die Kritischen Aktionär*innen wollten wissen, ob und welche Wirkstoffe BAYER in Brasilien vertreibt, die auf EU-Ebene laut EU-Pesticides-Database nicht zugelassen sind. Diese Untersuchung haben wir drei Jahre später wiederholt. Das Ergebnis: Die Zahl der von BAYER in Brasilien vertriebenen, aber auf EU-Ebene laut EU-Pesticides-Database nicht zugelassenen Wirkstoffe hat nicht ab-, sondern im Gegenteil zugenommen.

Von BAYER in Brasilien (2016) verkaufte Wirkstoffe, die auf EU-Ebene nicht zugelassen sind:

Carbendazim
Cyclanilid
Disulfoton
Ethiprole
Ethoxysulfuron
Ioxynil
Thidiazuron
Thiodicarb

Von BAYER in Brasilien (2019) verkaufte Wirkstoffe, die auf EU-Ebene nicht zugelassen sind:

Carbendazim
Cyclanilid
Ethiprole
Ethoxysulfuron
Fenamidone
Indaziflam
Ioxynil
Oxadiazon
Propineb
Thidiazuron
Thiodicarb
Thiram

Waren es im Jahr 2016 noch acht Wirkstoffe, die BAYER in Brasilien verkauft, die aber auf EU-Ebene laut der EU-Pesticides-Database keine Zulassung haben, so waren es 2019 bereits zwölf Wirkstoffe, die in Brasilien vertrieben, aber laut der EU-Pestizid-Database nicht zugelassen sind. Dies entspräche einem Anstieg um 50 Prozent.