Artikel zu Soziale Bewegungen

423 Inhalte gefunden


Ernährungssouveränität - März 2022

Ernährungssouveränität - März 2022

Im Kongress werden mehrere Gesetzesvorschläge verabschiedet, die von der Opposition und Zivilgesellschaft als "Paket der Zerstörung" bezeichnet werden. Der PL 6299/2002, oder auch das "Giftpaket" sieht eine massive Legalisierung von extrem gesundheits- und umweltgefährdenden Pestiziden vor und überträgt die Entscheidung über die Zulassung von neuen Mitteln allein dem Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht (MAPA), welches traditionell auf der Seite der Agrarindustrie steht. Knapp einen Monat später wurde auch der PL 191/2020 im Schnellverfahren verabschiedet, welches Konzernen erlaubt, Bergbau und Wasserkraftprojekte in indigenen Territorien durchzuführen. Die verschiedenen sozialen Bewegungen wehren sich und veranstalteten zum Beispiel den "Ato Pela Terra" vor dem Kongressgebäude. Vom 4.-14. April fand die 18. Ausgabe des "Acampamento Terra Livre" in Brasília statt. Über 8.000 Indigene aus mehr als 200 Gemeinschaften sind dort zusammen gekommen, um um ihre Rechte zu verteidigen, allen voran die Demarkierung ihrer Gebiete. Die Verpflegung für die 8.000 Besucher*innen übernahmen dieses Jahr Vertreter*innen der Landlosenbewegung (MST). Es wurden täglich mehr als 400 Kilogramm Fleisch, zwei Tonnen Reis, zwei Tonnen Bohnen, sowie verschiedenes Gemüse zubereitet. Die Zutaten wurden in Siedlungen des MST in Brasília und Umgebung im Sinne der Agrarreform biologisch und ohne Pestizide angebaut.
| von Hannah Dora
Runder Tisch Brasilien 2020: Kommunikation und Aktion in der Krise - Wertewandel in Brasilien

Runder Tisch Brasilien 2020: Kommunikation und Aktion in der Krise - Wertewandel in Brasilien

Problem und Lösung: Digitale Transformation in Brasilien Brasilien steckt knietief in der Mehrfachkrise, technische Entwicklungen haben Umbrüche eingeleitet. Welche Auswirkungen hat das im größten Land Lateinamerikas? Wie könnten Lösungen aussehen? Darüber diskutierten Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen beim diesjährigen Runden Tisch Brasilien.
| von tilia.goetze@kooperation-brasilien.org
José Carlos Arara: immer aktiv im Widerstand gegen Belo Monte – nun hat ihn Covid-19 getötet

José Carlos Arara: immer aktiv im Widerstand gegen Belo Monte – nun hat ihn Covid-19 getötet

José Carlos Arara, Anführer der Arara-Indigenen der Terra Indígena Terrã Wãgã an der Volta Grande do Xingu und wichtiger Aktivist im Kampf gegen den Staudamm Belo Monte, ist am Dienstag, dem 9. Juni dieses Jahres an der dem Sars-Cov-2-Virus geschuldeten Krankheit Covid-19 verstorben. Er kämpfte gegen Belo Monte und Belo Sun, brachte das Gebahren der Firmen zur persönlichen Anzeige bei der Bundesstaatsanwaltschaft und war stets ein integrer Kämpfer, Verteidiger der Menschenrechte. Auch offen ausgesprochene Morddrohungen gegen ihn konnten ihn nicht von seinem Kampf abhalten.
| von Christian Russau