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Wasserstoff aus Übersee? Energiesysteme und neokoloniale Machtstrukturen

Wasserstoff aus Übersee? Energiesysteme und neokoloniale Machtstrukturen

💧💧 Im globalen Wettlauf, Wasser in Treibstoff zu verwandeln, setzt Deutschland auf internationale Partnerschaften, um seine Klimaziele zu erreichen. Seinen Bedarf an Wasserstoff kann Deutschland dabei langfristig nur durch Importe aus dem Ausland decken: Schon 2030 sollen bis zu 70 Prozent per Schiff und über Pipelines transportiert werden. Während wir uns auf eine globale Wasserstoffwirtschaft hinbewegen, bleiben die Frage: Welche neuen Nord-Süd-Abhängigkeiten verursacht der Hype um Wasserstoff? Inwiefern sind Energiesysteme und -partnerschaften durch neokoloniale Machtdynamiken und Praktiken geprägt? Was sind sozio-ökologische Risiken von länderübergreifenden Wasserstoffprojekten?
| von tilia.goetze@kooperation-brasilien.org
Indigene Landrechte - September 2024

Indigene Landrechte - September 2024

Die Diskussion über die Landrechte der indigenen Völker in Brasilien ist heute aktueller denn je. Ein zentraler Punkt ist die Debatte über die Stichtagsregelung („Marco Temporal“), die sich intensivierte, nachdem der Nationalkongress ein neues Gesetz verabschiedete, das die 2023 vom Obersten Gerichtshof (STF) gekippte These wieder aufnahm. Die These verletzt die Rechte der originären Völker und widerspricht ihrer historischen Existenz und kulturellen Kontinuität. Da das Thema wieder auf der politischen Agenda steht, besteht die Tendenz, eine Vereinbarung zu treffen, die eine Entschädigung der Landbesitzer vorsieht, deren Ländereien als indigene Gebiete ausgewiesen werden könnten. Das Panorama der Demarkierung indigener Gebiete hat in den letzten Jahren Rückschläge erlitten, was zu einer Zunahme von Invasionen in diese Gebiete für illegale Aktivitäten geführt hat. Besonders schwerwiegend ist die Situation im Amazonasgebiet, wo die Fälle von Abholzung und illegalem Bergbau weiter zunehmen. Diese Eindringen bedrohen nicht nur das Ökosystem, sondern auch die physische und kulturelle Integrität der indigenen Völker.
| von tilia.goetze@kooperation-brasilien.org
Movimento Munduruku Ipereg Ayu: Offener Brief gegen CO2-Emissionszertifikate im Munduruku-Territorium

Movimento Munduruku Ipereg Ayu: Offener Brief gegen CO2-Emissionszertifikate im Munduruku-Territorium

KoBra dokumentiert die deutschsprachige Übersetzung des Offenen Briefes der Munduruku-Organisation Movimento Munduruku Ipereg Ayu gegen die Verhandlungen der Landesregierung von Pará mit dem Dachverband der Indigenen Völker Parás zu CO2-Emissionszertifikaten im Munduruku-Territorium, der gestern veröffentlicht wurde.
| von Christian.russau@fdcl.org
Petiton zum deutsch-brasilianischen Atomabkommen: Künigen Sie das "Bombengeschäft"!

Petiton zum deutsch-brasilianischen Atomabkommen: Künigen Sie das "Bombengeschäft"!

m Jahr 1975 schlossen die deutsche Bundesregierung und die Föderative Republik Brasilien (damals unter der Militärdiktatur) das deutsch-brasilianische Abkommen über die „Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie“. Das Abkommen sieht den Bau von bis zu acht Atomkraftwerken in Brasilien unter deutscher Beteiligung vor; bis heute sind gerade einmal drei Reaktoren realisiert worden. Diese Reaktoren befinden sich allerdings in einem teilweise maroden Zustand und sind außerdem in einem erdrutsch- und erdbebengefährdeten Gebiet gelegen. Keine der beteiligten Vertragsparteien rechnet noch mit der vollumfänglichen Realisierung der Vereinbarung, dennoch halten beide daran fest.
| von tilia.goetze@kooperation-brasilien.org