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Abstauben in Rio de Janeiro

<p><strong>"Abstauben in Rio de Janeiro"</strong><br /><em><strong>Ein Hintergrunddossier zum Konflikt um das Stahlwerk TKCSA von ThyssenKrupp in Rio de Janeiro</strong></em><br /><br />Seit Jahren steht ThyssenKrupp wegen seines Stahlwerkkomplexes in Rio de Janeiro, im Stadtteil Santa Cruz an der Bucht von Sepetiba, in der Kritik von Fischern, Anwohnern, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen. KoBra dokumentiert den Konflikt in einem Hintergrunddossier von <em>Christian Russau</em>.</p><p><strong>Inhalt</strong></p> <address>Das Stahlwerk TKCSA von ThyssenKrupp in Rio de Janeiro: Der Plan</address> <address>Das Stahlwerk und die Fischer</address> <address>Das Stahlwerk und die Milizen: Mafia, Macht, Mandate</address> <address>Kritik unerwünscht</address> <address>Den Protest gegen das Stahlwerk nach Deutschland tragen</address> <address>Handschlag verweigert</address> <address>Bau im Naturschutzgebiet: Bedrohter Mangrovenwald</address> <address>Mit Schwermetallen verseuchte Sedimente in "Höhlen" – oder doch nur "Gruben"?</address> <address>Cromme: "Beim Controlling vor Ort die Komplexität unterschätzt"</address> <address>Das Stahlwerk und die Medien: "Was für eine Barbarei! Eine deutsche Firma! – chucrute!"</address> <address>30.000 Arbeitsverträge entsprechen nicht 30.000 Arbeitsplätzen</address> <address>Das Stahlwerk und die Politiker: Pomp und Pathos</address> <address>Abstauben in Rio de Janeiro</address> <address>Das Stahlwerk und die Staatsanwaltschaften</address> <address>Gouverneur erlaubt Hochfahren der Öfen: Stahlgiessen je nach Windrichtung?</address> <address>Anhaltende Umweltbelastung</address> <address>Politiker im Vorwahlkampf: grün, grüner und bloß keine sichtbaren Schlote</address> <address>TKCSA erhöht die Kohlendioxidemissionen des gesamten Stadtgebiets von Rio de Janeiro um satte 72 Prozent</address> <address>Das Stahlwerk, der Staub und die Anwohner: "Nur Graphit" – oder doch Schwermetalle?</address> <address>Nerven liegen blank</address> <address>Kokerei: "Weltweit modernste Anlage" – oder doch "Schrott" und "Murks"?</address> <address>Für ThyssenKrupp wird die Luft in Rio dünner</address> <address>Fischer und Anwohner: "Wir machen weiter – dieses Werk muss stillgelegt werden!"</address>
| von Christian Russau

Meeresspiegel vor São Paulo um 74 cm gestiegen. Neue Gefahr für Atomkraftwerke von Angra?

<strong>Meeresspiegel vor São Paulo um 74 cm gestiegen.<br />Neue Gefahr für Atomkraftwerke von Angra? Deutsche Bundesregierung wegen Exportkreditbürgschaft erneut in Kritik.<br /></strong><br /><strong>São Paulo.</strong> Der Meeresspiegel an der Nordküste des Bundesstaates von São Paulo ist in den letzten 100 Jahren um 74 Zentimeter angestiegen. Dies geht aus den Messungen einer Forschungsstudie der Universität von São Paulo (USP) hervor, über die die staatliche Nachrichtenagentur Agência Brasil Ende Dezember 2011 berichtete.<br /><br />Die Studie analysierte die von Behörden der Küstenstädte Santos, Ubatuba, São Sebastião und Caraguatatuba zwischen 1944 und 2007 erhobenen Meeresspiegeldaten. Die Forscher errechneten so einen Anstieg des Meeresspiegels an der Nordküste des Bundesstaates von São Paulo von 74 Zentimeter in den vergangenen 100 Jahren. Damit läge der Meeresspiegelanstieg in der untersuchten Region deutlich über dem weltweit aktuell geschätzten Mittelwert von 16 Zentimeter im gleichen Zeitraum.<br /><br />Dieser von den Wissenschaftlern der USP errechnete Anstieg des Meeresspiegels wirft nun erneute kritische Fragen über die Sicherheit von den in der Region am Meer gelegenen Atomanlagen auf. Denn der in der Studie erwähnte Küstenort Ubatuba liegt nur 50 Kilometer Luftlinie vom Standort der Atomkraftwerke von Angra dos Reis entfernt. ... [Weiterlesen bei <a href="http://amerika21.de/nachrichten/2012/01/43274/anstieg-meersspiegel-sao-paulo">amerika21...</a> ]
| von Christian Russau

Regierungserlass beschleunigt Genehmigungsprozess von PAC 2

<strong>Regierungserlass beschleunigt Genehmigungsprozess von PAC 2: Entbürokratisierungsabsicht führt zum weiterem Eindampfen von Umweltrechten und bürgerlichen Beteiligungsrechten</strong><br /><br />Ökonomisch lukrative Großvorhaben drängen weiter nach Amazonien und Nordostbrasilien und die brasilianische Regierung hält ihnen dabei die Tür auf: Der Ausbau der Energieversorgung, die Ausbeutung von Rohstoffen und die Ausdehnung von landwirtschaftlicher Nutzfläche für Agrarprodukte und Viehzucht erreichen eine Lockerung bei diversen Lizenzvergaben. Ungefähr 70 Interessenverbände von Indigenen, Nachfahren der Quilombos und anderen traditionellen Gemeinschaften kritisieren den Rückbau ihrer Rechte. Unternehmen und Politik sprechen von Entbürokratisierung. Die Tatsache, dass die staatliche Umweltbehörde IBAMA zu wenig Personal hat, um all die Anträge auf Umweltverträglichkeit von z.B. Infrastrukturprojekten in Amazonien zu prüfen, führte nun zu einer schwerwiegenden politischen Entscheidung: Am 28. Oktober unterzeichneten Justiz-, Umwelt- sowie Gesundheits- und Kultusministerium den Erlass Nr. 419/2011. Er zielt auf eine verkürzte Konzessionsvergabe durch die Umweltbehörde IBAMA in Fragen der Wasserkraft, des Bergbaus, infrastruktureller Ausbaumaßnahmen (Häfen, Wasserwege und Straßen) sowie der Ausdehnung von großflächiger Agrarwirtschaft (auch Monokulturen) und Viehzucht in Amazonien und im zentralen Osten des Landes.
| von Uta Grunert