Artikel zu Agrotreibstoffe

54 Inhalte gefunden


Genetisch veränderter Eukalyptus als Energiepflanze – Zukunftsmusik der Green Economy in Brasilien

Brasilien ist eines der aktivsten Länder in der Entwicklung von genetisch veränderten Baumarten, um sie im Sektor Agrartreibstoffe nutzen zu können. Ein Forschungsschwerpunkt widmet sich der Baumart Eukalyptus, die auf schnelleres Wachstum und Veränderungen der Holzqualität gezüchtet wird. Über genetische Veränderungen ist eine Zunahme des Zellulosegehalts (Zellulose ist energetisch nutzbar) bei gleichzeitiger Reduktion des Ligninanteils (Lignin dient der Stabilität) möglich. Damit wird Eukalyptus noch interessanter für die holzbasierte Agrarenergieproduktion. In Brasilien wird Eukalyptus derzeit auf sieben Millionen Hektar angebaut, wobei die Regierung plant, in den nächsten zehn Jahren die Flächengröße des Eukalyptusanbaus zu verdoppeln. Es gibt sogar Bestrebungen, den Amazonas-Regenwald mit Eukalyptus „wiederaufzuforsten“, gerade der neue Código Florestal beinhaltet solche Vorstöße. Herkömmlich benötigte eine Eukalyptus-Plantage sieben Jahre bis zur Ernte, durch die neuen Züchtungen wird eine Verkürzung der Umtriebszeit auf drei bis vier Jahre angestrebt[1].  Daran arbeiten Firmen wie AraCruz und ArborGen in Brasilien.
| von Uta Grunert

Ausländische Konzerne in brasilianischer Ethanolbranche

Seit einigen Jahren gibt es im brasilianischen Ethanolsektor zunehmende Aufkäufe durch ausländische Unternehmen. Die Wirtschaftsmacht konzentriert sich mehr und mehr in den Händen bestimmter Wirtschaftsgruppen. Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil ausländischer Unternehmen am brasilianischen Ethanolsektor von 1% auf 20% gestiegen. Etwa 450 Verarbeitungsanlagen werden von 160 Unternehmen kontrolliert. Nach Angaben der KPMG Corporate Finance gab es zwischen 2000 und September 2009 in Brasilien 99 Fusionen und Anlagenaufkäufe – davon 45, also fast die Hälfte, zwischen 2007 und 2009. Zu den HauptakteurInnen unter den ausländischen InvestorInnen in den brasilianischen Ethanolsektor gehören die französischen Konzerne Louis Dreyfus und Tereos, der US-Agrokonzern Bunge und der indische Zuckerproduzent Shree Renuka. Sie haben in den letzten zwei Jahren Mehrheitsanteile an großen Zucker- und EthanolproduzentInnen erworben. Ein weiteres Unternehmen ist die Royal Dutch Shell, die kürzlich ein Joint Venture mit Brasiliens Marktführer Cosan einging. Gleiches plant der US-Technologiekonzern Amyris. Doch ist inzwischen auch der staatliche Erdölkonzern Petrobras im großen Stil mit dabei: Bis 2013 will Petrobras 4,5 Mrd. $ in die Produktion von Agrokraftstoffen investieren und die Jahresproduktion von Cosan übertreffen . Einen genauen Einblick in die verschiedenen Investitionen liefert der Artikel von Maria Luisa Mendonça: Avança o monopólio da terra para produção de agrocombustíveis.
| von admin

Große Agrofirmen betreiben immer öfter Barterhandel

Die finanzielle Abhängigkeit der brasilianischen LandwirtInnen von den großen Agrarmultis steigt: Immer öfter lassen sich die ProduzentInnen auf Bartergeschäfte ein. Sie verpflichten sich, gegen die Vorfinanzierung von Pestiziden zur Erntezeit eine bestimmte Produktionsmenge abzuliefern. Meist gilt die Verpflichtung gegenüber einem dritten Unternehmen, das dem Agrokonzern direkt die Rechnung für die Agrargifte bezahlt. <br />Derzeit laufen 10% des Umsatzes der großen Agrarunternehmen mit Agrogiften über Barterverträge. Binnen zwei Jahren soll das Volumen der Barterverträge auf 30% anwachsen . BASF begann im Jahr 2004 mit Barterverträgen im Kaffeesektor und will dies nun auf den Zucker- und Alkoholmarkt ausdehnen. Monsanto plant Bartergeschäfte für die Maisproduktion. Syngenta betreibt bereits heute 30% ihres Vertriebs über Barterverträge, will diesen Bereich aber auch weiter ausdehnen. <br /><br />
| von admin

Ausländische Landkäufe in Brasilien

Landkäufe durch AusländerInnen oder ausländisch kontrollierte Unternehmen sollen zukünftig eingeschränkt werden. Ende August unterzeichnete Lula eine Bestimmung, die die Obergrenze für ausländische Landkäufe auf 50 Module festlegt. Der ausländische Landbesitz darf zudem im jeweiligen Verwaltungsbezirk nicht mehr als 25% der Gesamtfläche ausmachen. Die Landkäufe müssen in gesonderten Büchern geführt werden. Eine Anfang Juni vom Correio Braziliense auf Basis von Daten der Agrarreformbehörde INCRA zusammengestellte Karte und Statistik illustriert die Verteilung ausländischen Landeigentums in Brasilien . Insgesamt sind dem zugehörigen Artikel zufolge etwa 4 Mio ha Land in Brasilien im Eigentum von AusländerInnen oder ausländisch kontrollierten Unternehmen. Diese haben vor allem im Mittleren Westen und Südosten des Landes, insbesondere in Mato Grosso, Landeigentum erworben. In einigen Regionen des Mittleren Westens sind dem Begleitartikel zufolge die Grundstückspreise aufgrund der Konkurrenz mit dem ausländischen Kapital um bis zu 300% gestiegen. Die Unternehmen stammen vornehmlich aus China, Japan, Europa, den Vereinigten Staaten, Korea und den arabischen Ländern und investierten in erster Linie in Getreide (genauer: grãos –- Körnerfrüchte, was auch Soja umfasst), Zuckerrohr, Baumwolle und Eukalyptus.<br /><br />
| von admin

Brasilianische Regierung lanciert Palmölprogramm

Anfang Mai lancierte der brasilianische Präsident Lula im paraensischen Tomé Açú das „Programa Nacional de Produção Sustentável de Óleo de Palma” (Programm für nachhaltige Produktion von Palmöl), mit dem Brasilien zum weltweit größten Palmölproduzenten aufsteigen soll.
| von admin